Bamberger lassen Medi-Team keine Chance

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De'Mon Brooks (schwarzes Trikot) war der einzige Bayreuther, der unter dem Korb nachhaltige Wirkung erzielte. So leicht wie in dieser Szene hatte aber auch er es nur selten. Foto: Peter Kolb Foto: red

Vier Wochen nach der überaus unglücklichen Niederlage im oberfränkischen Bundesliga-Derby hat Medi Bayreuth den Deutschen Meister Brose Bamberg nicht noch einmal überraschen können. Im Gegenteil: Die Revanche im Pokalwettbewerb wurde vor 3300 Zuschauern in der ausverkauften Oberfrankenhalle zu einer Machtdemonstration des einzigen deutschen Euroleague-Vertreters, der den Gastgebern mit 75:52 (44:19) überhaupt keine Chance ließ.

 
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Die Hoffnungen der Bayreuther waren schon nach acht Minuten auf ein Minimum gesunken, denn da lagen sie mit 4:21 zurück. Verantwortlich dafür war vor allem die Intensität der Bamberger Verteidigung, die unter dem Korb keinen Spielraum ließ und Trey Lewis als Topscorer des Bundesliga-Duells dank der engen Beschattung durch Fabien Causeur weitgehend aus dem Spiel nahm. Alle Ansätze der Gastgeber zur Problemlösung wirkten bald gezwungen, verkrampft und schließlich verzweifelt. Das galt gleichermaßen für die Versuche, die Center ins Spiel zu bringen, wie für die Einzelaktionen der Führungsspieler und die Würfe von außen. Schon nach 18 MInuten konnte es beim Stand von 15:40 praktisch keine Zweifel mehr am Bamberger Sieg geben.

Höchster Rückstand beim 26:54

Umso mehr verdienten sich die einheimischen Anhänger ein Lob für die anhaltende Unterstützung ihres Teams. Jede kleine Serie von Erfolgserlebnissen wurde gefeiert. Das war schon so, als Neuzugang David Gonzalvez mit dem zweiten Ballkontakt bei seinem Heimdebüt zum 6:21 traf und nach dem folgenden Ballgewinn auch noch endlich ein Spielzug unter den Korb gelang, den De'Mon Brooks zum 8:21 abschloss (10.). Und es war nicht anders, als nach dem höchsten Rückstand beim 26:54 (26.) sechs Punkte in Folge erzielt wurden. Das Medi-Team bedankte sich für den Rückhalt mit ungebrochenem Bemühen um ein möglichst achtbares Resultat. Näher als auf 49:68 (37.) kamen die Gastgeber allerdings nicht heran.

De'Mon Brooks mit Abstand bester Spieler

Deutlich bester Spieler im Medi-Team war De'Mon Brooks, der in der zweiten Halbzeit auf der Center-Position zum Einsatz kam und dort mit viel Einsatz mehr Wirkung erzielte als Assem Marei (neun Punkte, vier Rebounds) und vor allem Andreas Seiferth (0/1 aus dem Feld, 3/6 Freiwürfe, ein Rebound). Keine Lösung wurde dagegen für die Probleme der Distanzwerfer gefunden: Das Team mit der höchsten Dreier-Trefferquote der Bundesliga verwandelte von 19 Versuchen an der 6,75-m-Linie lediglich einen einzigen. Den Leistungsträgern im Aufbau konnte man das Bemühen nicht absprechen, die Initiative zu ergreifen, doch der Erfolg war arg bescheiden: Trey Lewis traf nur einen seiner sieben Würfe aus dem Feld, Kyan Anderson gar nur einen von neun.

Statistik

Medi Bayreuth: Gonzalvez (8 Punkte / 15:26 Min. Einsatzzeit / Plus-Minus-Bilanz: -3), ANDERSON (2 / 19:23 / -23), LINHART (7 / 25:40 / -22), Doreth (0 / 20:37 / 0), SEIFERTH (3 / 10:03 / -14), LEWIS (2 / 19:53 /-20), Wachalski (2 /16:30 / -10), Amaize (0 / 17:41 / -4), BROOKS (19 / 31:51 / -8), Adler (0 / 1:20 / 3), Marei (9 / 21:36 / -14); Feldwurfquote: 19/55 (35 Prozent), davon 1/19 Dreier (5 Prozent): Linhardt (1/2); Freiwürfe: 13/24 (54 Prozent); Rebounds: 20 defensiv, offensiv 13 (Brooks 0/5); Ballgewinne: 5; Ballverluste: 13 (Amaize 3); Assists: 9 (Linhart 3); Effektivität: 39 (Brooks 18, Linhart 9, Marei 9).

Brose Bamberg: CAUSEUR (6 / 22:06 / 33), MELLI (4 / 17:26 / 15), Staiger (8 / 17:54 / -8), Theis (6 / 17:47 / 3), LO (6 / 20:57/ 19), Strelnieks (13 / 19:09 / 4), VEREMEENKO (5 / 12:08 / 15), MILLER (13 / 20:27 / 15), McNeal (0 / 19:27 / -4), Kratzer (4 / 10:05 / 5), Heckmann (10 / 22:34 / 8); Feldwurfquote: 27/58 (47 Prozent), davon 7/21 Dreier (33 Prozent): Strelnieks 3/4, Miller 2/2, Staiger 2/4; Freiwürfe: 14/17 (82 Prozent); Rebounds: 26 defensiv, 11 offensiv (Theis 4/1, Miller 5/0); Ballgewinne: 8 (Causeur 2, Heckmann 2); Ballverluste: 10 (Miller 3); Assists: 15 (Causeur 5, Lo 5); Effektivität: 92 (Miller 13, Theis 12).

SR: Lottermoser, Kovacevic, Neubecker; Zuschauer: 3300 (ausverkauft).

Stationen: 1:14 (5.), 9:23 (1. Viertel), 11:35 (15.), 19:44 (Halbzeit), 26:54 (26.), 37:59 (3. Viertel), 42:66 (34.), 52:75 (Endstand).

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