Laut Gutachten ist aufgrund der festgestellten schweren Mängel an Überbauten und Widerlagern eine Sanierung nicht mehr möglich, zum Teil liege keine ausreichende Tragsicherheit („Tragsicherheitsdefizit“) mehr vor. Bei allen genannten Bauwerken heißt es zudem im jeweiligen Erläuterungsbericht, dass sie „schnellstmöglich ersetzt“ werden sollten.
Die vierte Brücke, deren Lebensdauer sich auch durch weitreichende Instandhaltungsmaßnahmen nicht verlängern lässt, ist die Eisenbahnüberführung bei Kilometer 60,119 nahe dem aufgelassenen Michelfelder Bahnhof. Der Baubeginn ist allerdings erst Anfang 2020 geplant.
Um die Beeinträchtigung des Straßen- und Bahnverkehrs zu minimieren, werde man im Falle eines positiven Planfeststellungsbeschlusses die drei erstgenannten Bauwerke zeitgleich erneuern. Totalsperrungen würden unter anderem für den Ein- und Ausbau von Hilfsbrücken benötigt, sagen die Experten.
Zudem kam in den letztjährigen Gemeinderatssitzungen in Hartenstein und Vorra die Genehmigungsplanung zur Erneuerung der Brücke bei Bahn-Kilometer 42,991 zur Sprache. Durch die nicht unter Denkmalschutz stehende Eisenbahnführung führt die „Alte Staatsstraße“ im Ortsteil Enzendorf links der Pegnitz. Als Baubeginn für das in schlechtem baulichen Zustand befindliche Brückenbauwerk wurde ebenfalls das Jahr 2019 genannt.
Straßenverkehr
kurzzeitig gesperrt
Und letztlich soll, wie bereits 2017 im Hartensteiner Gemeinderat behandelt, der Bahnübergang in Rupprechtstegen in Richtung Höflas erneuert werden, wobei sich hier die Kommune einen separaten Fußgängerstreifen wünscht.
Wie ein Bahnsprecher auf Nachfrage vor Kurzem mitteilte, wird es zu den genannten Brückenprojekten anfangs 2019 einen Termin mit Vertretern der betroffenen Kommunen geben. Im Anschluss daran sind Infoveranstaltungen mit den Bürgern geplant. Die Arbeiten am Bahnübergang in Rupprechtstegen beginnen voraussichtlich erst Ende 2019, wobei der Übergang eventuell für höchstens zwei Tage für den Straßenverkehr gesperrt werden muss.
Die Erneuerung der Pegnitzbrücken ist, wie vermerkt, unabhängig von der geplanten Streckenelektrifizierung erforderlich und wird von der DB Netz AG im Rahmen separater Projekte durchgeführt. Gleichwohl erfolgt eine enge Abstimmung mit den von den hiesigen Kommunalpolitikern gewünschten und geforderten Elektrifizierungsplanungen (DB Netze – Bahnausbau Nordostbayern).
Info: Wie die Bahn Ende des vergangenen Jahres mitgeteilt hatte, soll Mitte April die Bahnstrecke wegen der Bauarbeiten vollständig gesperrt werden. Züge werden durch Busse ersetzt.