B2 muss 2018 noch mal gesperrt werden

 Von Frank Heidler

Auch im nächsten Jahr wird es wegen Bauarbeiten eine Totalsperre an der Bundesstraße geben. Das kündigte der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Nierhoff an. Der Grund: Die Straßen- und Kanalsanierung zwischen WIV-Kreisel und Cabriosol entlang der B 2 wird heuer entgegen den Planungen nicht bis Ferienende abgeschlossen.

 
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Die gute Nachricht: Ab erstem Schultag, Dienstag, 12. September, rollt wieder der Verkehr auf dem rund 1,5 Kilometer langen Abschnitt. Nierhoff hat hat bereits bei mehreren Händlern wegen eines Zusatztermins für die erneute Sperre 2018 sondiert. Die Osterferien hielten Christian Stoeber (Café Bär) und Heike Lindner (Metzgerei Dörfler) für den voraussichtlich zweiwöchigen Baustellen-Nachschlag für denkbar ungeeignet.

Wieder am Ende der Sommerferien?

Ostern ist mit den Essen für Konfirmationen und Kommunionen unser Hauptgeschäft“, wehrt die Geschäftsfrau und Stadträtin Heike Lindner ab. Beide Geschäftsinhaber plädieren deshalb eher für eine Straßensperrung während der Pfingstferien im nächsten Jahr. Doch auch diesem Termin kann Radioaktiv-Chef Claudio Seitz am anderen Ende der Bundesstraßenbaustelle nur wenig abgewinnen. „Das ist ganz schlecht.“ Zu Ostern und Pfingsten herrsche in seinem Radladen Hochbetrieb. Seine Empfehlung der offenbar unausweichlichen Zusatzarbeiten: „Wieso machen wir das nicht wieder Ende der Sommerferien, so wie heuer?“ Mit Umsatzeinbußen hat praktisch jeder Pegnitzer Händler in Bundesstraßennähe zu kämpfen.

Hälfte der Belegschaft im Urlaub

Heike Lindner: „Wir schlachten 40 Prozent weniger.“ Die Hälfte der Belegschaft wurde in der heißen Baustellenphase in Urlaub geschickt. Dennoch verliert Lindner an jedem Öffnungstag eine Menge Geld. Während von draußen das unangenehm jaulende Geräusch der Kanalsanierungsfirma hereindringt, klagt Metzger Gerhard Lindner: „Sobald wir am Dienstag aufmachen, geht draußen der Lärm los, das ist nicht in Ordnung.“ Bei dieser Geräuschkulisse komme auch „kein Mensch“ ins Bistro, um dort zu essen. Nur Mitnahmegerichte wandern dann über den Tresen. Am Montag (wenn die Metzgerei geschlossen ist) sei auf der Baustelle dagegen nur wenig los, so Lindners bisheriger Eindruck.

Nur die Randsteine aus Granit gesetzt

Überraschung im Café Bär: Trotz Vorbesprechungen waren die Geschäftsräume am ersten Tag nach dem (üblichen) Zweiwochenurlaub der Stoebers nicht erreichbar. Statt des Gehsteigs waren vor der Ladeneingangstür nur die Randsteine aus Granit gesetzt. Eine echte Stolperfalle. Kleinigkeiten führten zu den Bauverzögerungen Für Konditorei-Kunden wurden auf dringenden Wunsch der Café-Betreiber von den Bauarbeitern sofort Holzplatten und Paletten ausgelegt, um den Zugang zu erleichtern. „Mit Rollator geht es gar nicht“, sagt Karin Stoeber, aus dem Verkaufsraum. Sie lotst inzwischen Kunden über die Kettengasse ins Café und bedauert: „Uns fehlen die Leute von der Autobahn.“

Wetter war nicht schuld

Von keinem der befragten Händler die Notwendigkeit der Straßenbaumaßnahme in Frage gestellt. Seitz findet es nur etwas schade, dass manche Pegnitzer Kunden aus Baustellen-Panik trotz freier Straßenzufahrt einen Bogen um seinen Laden machen. Das Wetter war nicht schuld: Für Stadtverwaltung und beauftragte Baufirma Strabag haben eine Reihe von „Kleinigkeiten“ zu den Bauverzögerungen geführt.

Fehlersuche kostete Zeit

Dazu habe auch in der Kanalisation ein „Rückstau“ an der Sinkkastenleitung zwischen Alter Poststraße und Nürnberger Straße geführt. Die Fehlersuche kostete Zeit. Auch mussten mehr Kanalrohre ausgetauscht werden, als vorgesehen. Außerdem haben sich laut Bauamtsleiter Manfred Kohl durch die Erschließung des ehemaligen Posthalter-Geländes Änderungen in den Zu- und Ableitungen ergeben. Sie seien vorher nicht in diesem Umfang absehbar gewesen. Mehrfach sei die Kommune laut Nierhoff bei der Baufirma vorstellig geworden, um einen zügigeren Baufortschritt anzumahnen.

Zwölf Strabag-Mitarbeiter eingesetzt

Auch habe deren Personalstärke offenbar nicht immer ausgereicht. Zu Wochenbeginn waren immerhin zwölf Strabag-Mitarbeiter eingesetzt. In den Vorwochen waren es zum Teil deutlich weniger. Die gegenwärtig boomende Baubranche verstärkte den Mitarbeiter-Engpass. Voraussichtlich wird die neue Bushaltestelle nicht bis Schuljahresbeginn fertig. Strabag-Gruppenleiter Marcus Schneider hat die Hoffnung aber noch nicht ganz aufgegeben. „Priorität hat, dass der Verkehr auf der Bundesstraße fließt.“ Die Bushaltestelle soll spätestens bis Oktober zum Posthalter-Areal verlegt werden.

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