B 303: Autofahrer auf Abwegen

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Ursprünglich sollten die Bauarbeiten zwischen Gössenreuth und Bad Berneck am Montag zu Ende sein. Aber das Staatliche Bauamt hat sie bis Ende Oktober verlängert. Die Auf- und Abfahrten der A 9 sind ab 1. November bis voraussichtlich 18. November gesperrt. Doch halten sich die Verkehrsteilnehmer an die Umleitungen?

 
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"Wir kontrollieren regelmäßig", versichert Ralf Maisel, Verkehrsmitarbeiter der Polizeiinspektion Stadtsteinach, die sich um Himmelkron kümmert. Die Polizisten überwachen, ob Fahrer im Baustellenbereich zu schnell unterwegs sind. Zum Beispiel haben sie in der Bernecker Straße bei der Frankenfarm bereits einige erwischt, die schneller als mit 50 Stundenkilometern dort entlang fuhren. Erlaubt sind nur 30 km/h. Drei Verkehrsteilnehmer haben bei der letzten Kontrolle am Samstagmorgen eine Strafanzeige erhalten. Auch in Zukunft werde die Polizei den Verkehr rund um die Schulbushaltestelle besonders im Auge behalten, so Maisel, der die Beschwerden der Himmelkroner Bürger bearbeitet.

Verwarnungen ausgesprochen

Ob die Durchfahrtsverbote im Zuge der Baustelle eingehalten werden oder ob Schleichwege benutzt werden, überprüfen die Polizisten ebenfalls. "Leider haben wir öfters welche, die versuchen, über Rosengarten nach Bad Berneck zu kommen", sagt Maisel. "Den ein oder anderen mussten wir schon verwarnen." Flurwege zu benutzen, sei zu gefährlich.

Zu eng für Brummis

Eine wegen der Baustelle häufiger genutzte Ausweichstrecke sei die über Lanzendorf und Kremitz. Beobachter sprechen davon, dass sich die Zahl der durchfahrenden Fahrzeuge bereits mehr als verdoppelt habe. Vermehrt komme vor, dass sich der ein oder andere Schwerlasttransporter dorthin verirre. "Die Straßen sind zu eng für Sattelzüge", warnt Maisel und kündigt weitere Kontrollen während der Baustellenphase an.

Über B 303 zum Bindlacher Berg

Denn der Schwerlastverkehr sollte über die Ausfahrt Bindlacher Berg fahren. Wenn der Weg auf die Autobahn bei Himmelkron gesperrt wird, ist der Weg dorthin über Bad Berneck und Benk möglich. Die B 303 wird dann halbseitig befahrbar sein, was über eine Ampel geregelt wird.

Die für Bad Berneck zuständige Verkehrspolizei Bayreuth-Land stellte zumindest bislang keine größere Zahl an Verkehrsunfällen aufgrund der Umleitung fest. "Wir haben sieben Mal die Geschwindigkeit gemessen", erklärt Tom Linke. Etwas Auffälliges habe die Polizei allerdings nicht registriert. "Die Verkehrsführung wird relativ gut angenommen." Natürlich fließe im Moment noch mehr Verkehr über die ehemalige B 2 bei Benk. Aber für die Anwohner dort sei ein höheres Verkehrsaufkommen "durchaus üblich".

Keine Zufahrt zur A 9

Das Straßenbauamt hält die Sperrung der beiden Anschlussäste zur A 9 laut einer Mitteilung für "zwingend erforderlich". Nur so könne der zweite Bauabschnitt beginnen. Dieser erstreckt sich auf der B 303 von der Einmündung zur Frankenfarm bis hinter die Anschlussstelle Bad Berneck/Himmelkron.

Das Himmelkroner Gewerbegebiet ist dann nur noch über die östliche Zufahrt erreichbar. Wer zur Aral-Tankstelle, zum Burger King oder zum Autohaus Dornig will, muss die Hofer Straße benutzen. Hier geht's auch Richtung Fichtelgebirgshof und dem Großhändler Zieher. Im Rathaus hofft man, dass sich die Unternehmen auf die Umleitung entsprechend vorbereitet haben.

Verhängnisvoller Weg

Der Bad Bernecker Geschäftsleiter Christian Hohlweg ist zuversichtlich: "Im Großen und Ganzen haben sich die Leute an die Umleitung gehalten." Ohne Sperrung sei eine Straßensanierung nicht möglich gewesen. Die kommunale Verkehrsüberwachung habe indes am Eichberg einige Verkehrssünder ertappt. "Dieser Weg ist einigen zum Verhängnis geworden." Geschotterte Feldwege oder Straßen, in denen kein Gegenverkehr vorbeikommt, dürften nicht benutzt werden. Dass die B 303 Richtung Himmelkron jetzt eine Woche länger zu ist, sei vertretbar. "Diese Woche werden wir auch noch aushalten."

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