AWO-Blaich: Anlaufstelle für Senioren

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Die Sozialstation der AWO in der Blaich in Kulmbach. Foto: Melitta Burger Foto: red

Wenn sich immer dienstags zwischen 14.30 und 17 Uhr die Seniorengruppe „Mosaik“ in der Sozialstation der Arbeiterwohlfahrt in der Caspar-Vischer-Straße in Kulmbach trifft, geht es ausgesprochen lebendig zu. Vor allem mobile Senioren aus dem Kulmbacher Stadtteil Blaich genießen dieses Angebot, sich zu treffen, Kontakte zu pflegen und gemeinsam etwas zu unternehmen. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) bietet den Senioren in der Blaich viel an. Doch der Fachkräftemangel ist auch dort nicht zu übersehen.

 
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Für diesen Bereich ausgebildete Betreuungskräfte der Kulmbacher Awo begleiten die Treffen und gestalten das Programm: Es gibt Musik- und Motivationsförderung, Dekorationen werden gebastelt, selbst gebackener Kuchen kommt auf den Tisch. Gerade für ältere Menschen ist es wichtig, einen Treff zu haben, sich auszutauschen und einfach mal rauszukommen aus den eigenen vier Wänden, weiß Verena Schmidkunz, die Leiterin der Awo-Sozialstation.

Als Begegnungsstätte eingerichtet

Ganz bewusst hat die AWO ihre Sozialstation auch als Begegnungsstätte eingerichtet, als die Einrichtung aus der Schützenstraße in die Blaich umgezogen ist. In dem Eckhaus in der Caspar-Vischer-Straße 28 gibt sich das Team viel Mühe, eine Anlaufstelle zu bieten, in die Senioren gerne kommen und in der sie sich wohlfühlen können.

„Im Mittelpunkt unseres Handelns steht der würdevolle Umgang mit dem pflegebedürftigen Menschen“, betont Verena Schmidkunz. Was ihr besonders wichtig ist: „Selbstständigkeit im vertrauten Umfeld zu erhalten, schafft mehr Lebensqualität für unsere Senioren.“ Dazu gehört auch das Angebot, sich zum Mittagstisch zu treffen. Wer noch mobil ist und nicht allein zu Hause essen möchte, kann sich preiswert zum Essen anmelden. Für sieben Euro gibt es eine Vorspeise, einen Hauptgang und Nachtisch. Gesellschaft gibt es kostenlos dazu.

Stützpunkt des ambulanten Pflegedienstes

Ausgeschlossen muss sich niemand fühlen: Die Sozialstation ist barrierefrei zugänglich und damit auch für Menschen im Rollstuhl oder mit Rollatoren erreichbar. „Gerade in der Blaich leben viele ältere Menschen“, weiß Awo-Kreisvorsitzende Inge Aures. Nachdem die „Schmiede“ inzwischen geschlossen ist und es längst auch keine kleinen Läden mehr gibt, in denen man sich trifft, lag es nahe, die Sozialstation auch zu einer Begegnungsstätte zu machen. Unter den gegebenen Umständen einen Stadtteiltreff wie in der Blaich anzubieten, sieht Aures auch als Aufgabe der Awo an. Sie freut sich, dass die „Mosaik-Gruppe“ so viel Anklang findet.

Die Räume der Sozialstation sind gleichzeitig auch der Stützpunkt des ambulanten Pflegedienstes der Arbeiterwohlfahrt. 17 Mitarbeiter sind dort rund um die Uhr im Einsatz und betreuen mehr als 100 pflegebedürftige Senioren in ihren Wohnungen. Die Senioren, die von der Sozialstation betreut werden, leben nicht nur im Stadtgebiet von Kulmbach. Das Gebiet reicht von Untersteinach bis Melkendorf und Leuchau.

Ausgebildete Demenzhelfer stehen zur Verfügung

Neben der Pflege bietet die Awo mit ihrem Betreuerteam auch besondere Leistungen. Zum Beispiel können Senioren ihre Einkäufe mit Hilfe dieser Awo-Kräfte erledigen lassen. Das Team, das von Hauswirtschaftsmeisterin Karin Pfaffenberger geleitet wird, kümmert sich bei Bedarf auch um die Reinigung von Wohnungen. Und wenn es darum geht, Angehörige zu entlasten, kann ebenfalls Hilfe geboten werden.

Unter den Betreuungsfachkräften sind ausgebildete Demenzhelfer. Auch Sabine Streng hat in der Sozialstation ihren Arbeitsplatz. Die Pflegeberaterin der Awo ist durch ihre vielen Vorträge im Landkreis bekannt. Sie kommt auch zu pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen und berät sie.

Awo greift auf Seiteneinsteiger zurück

Ausreichend Personal zu finden, ist für die Awo-Sozialstation eine der größten Herausforderungen. Die Zahl der Senioren, die Hilfe in Anspruch nehmen wollen oder müssen, wächst. Der Fachkräftemangel in der Pflege macht allen Wohlfahrtsverbänden zu schaffen, sagt Inge Aures. Schon längst, berichtet sie, müssen die Verantwortlichen in diesem Bereich findig sein, wenn es darum geht, Mitarbeiter zu gewinnen.

„Wir greifen auf Seiteneinsteiger zurück, bieten für solche Interessenten auch Schulungen an“, sagt Aures. In der Sozialstation in der Caspar-Vischer-Straße ist derzeit ein Azubi im dritten Lehrjahr im Einsatz. Aures hofft, dass die große Politik den Fachkräftemangel in der Pflege endlich effektiv bekämpft.

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