Auswärtssieg Kassius Robertson trägt Medi zum Sieg

von Florian Kirchner

JENA/BAYREUTH. Kanadischer Shooting Guard steuert 39 Punkte zum 12. Saisonsieg bei: Basketball-Bundesligist Medi Bayreuth hat sein Punktekonto mit einem 96:89 (45:47) – Auswärtssieg beim Tabellensechzehnten Science City Jena wieder in den positiven Bereich gedreht und die Jagd auf einen Playoff-Platz erfolgreich fortgesetzt.

 
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Die Ausgangslage für Medi Bayreuth vor dem Richtung weisenden Spiel war günstig: Weit über 200 Bayreuther Fans sorgten bereits eine knappe Stunde vor Spielbeginn für beste Heimspiel-Atmosphäre in der Jenaer Arena und Head Coach Raoul Korner konnte personell aus dem Vollen schöpfen. Sowohl der gegen Gießen verletzt ausgeschiedene De´Mon Brooks als auch - nach mehrwöchiger Verletzungspause - Routinier Steve Wachalski waren einsatzbereit, während die Hausherren einmal mehr auf ihren US-Topscorer und NBA-Veteranen Reggie Williams sowie Spielmacher Mauricio Marin (beide Muskelverletzungen) und Power Forward Julius Wolf (Knie) verzichten mussten.

Beide Teams lieferten sich vom Start weg einen offenen Schlagabtausch, fast in jedem Angriff wechselte die Führung und nach den ersten zehn Minuten lagen die Hausherren, die mit Zonenverteidigung in die Partie gestartet waren, hauchdünn mit 23:22 in Front. Bester Bayreuther zu diesem Zeitpunkt war Andreas Seiferth, der in knapp vier Minuten bereits sieben Punkte verbuchen konnte.

Ronald Roberts, Jenas Neuzugang vom israelischen Spitzenclub Hapoel Jerusalem, lief zu Beginn des zweiten Abschnitts heiß, sammelte bis zum Seitenwechsel bereits 13 Punkte, und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass sich die Saalestädter erstmals leicht absetzen konnten (42:37, 18.). Medi-Head Coach Raoul Korner reagierte mit einer Auszeit und beorderte danach Kassius Robertson zurück auf das Parkett, der sich für das Vertrauen mit zwei erfolgreichen Dreiern in Folge bedankte. Beim Stand von 47:45 (20.) ging es in die Pause, in der Coach Korner vermutlich das Rebound-Verhalten seines Teams in den Fokus gestellt haben dürfte. Mit 18:11 Rebounds hatten die Saalestädter hier zu diesem Zeitpunkt auf dem Statistikbogen einen klaren Vorteil.

Es waren noch keine neunzig Sekunden nach dem Seitenwechsel gespielt, da beorderte Raoul Korner seine Mannen sichtlich erregt an die Seitenlinie: Drei Bayreuther Ballverluste hatten die Hausherren zur bis dahin höchsten Führung (52:45, 22.) genutzt. Keine drei Minuten später waren die Bayreuther nach einigen starken Defensivaktionen jedoch wieder zurück im Geschäft. Kyan Anderson entwendete Martynas Mazeika das Spielgerät auf Höhe der Mittellinie, legte zum 56:55 – Anschluss ein und egalisierte wenig später von der Dreierlinie (58:58, 26.). Kurz darauf nutzte Robertson ein unsportliches Foul der Saalestädter zunächst an der Freiwurflinie, dann mit einem Dreier zum Führungswechsel (61:64, 27.). Robertson lief jetzt heiß: Bis zur letzten Viertelpause (71:77, 30.) versenkte der Bayreuther Scharfschütze zwei weitere Dreier und schraubte seine Punktekonto auf insgesamt bereits 27 Zähler.

Raoul Korner hatte schon in der Vorschau auf das Spiel auf den „längeren Atem“ seiner Mannen gesetzt und sollte Recht behalten: Robertson, wer auch sonst, eröffnete den letzten Abschnitt mit seiner Paradedisziplin, seinem siebten Dreier. Gregor Hrovat sorgte kurz darauf aus der gleichen Entfernung für die erste zweistellige Führung (73:83, 33.), die die Bayreuther danach sicher und souverän über die Ziellinie transportieren konnten. Neben dem vor Spielfreude nur so sprühenden Robertson ragten aus einer homogenen Bayreuther Mannschaft die beiden Flügelspieler Gregor Hrovat (13) und Adonis Thomas (12) heraus. Jena hatte seine besten Spieler in Ronald Roberts (22) und Dru Joyce (18).

Statistik:

Science City Jena: Mazeika (17/2), Reyes-Napoles (3/1), Theis (6/2), Jenkins (5/1), Roberts (22), Allen (10), McElroy (6), Joyce (18/1), Heber (2), Mackeldanz (0)

Medi Bayreuth: Mika (6), Thomas (12/1), Robertson (39/8), Anderson (8/2), Doreth (0), Seiferth (11), Wachalski (dnp), Hrovat (13/2), Meisner (0), Brooks (5), Raivio (2)

Schiedsrichter: Toni Rodriguez, Steve Bittner, Nikolas Brendel

Viertel: 23:22; 24:23; 24:32; 18:19

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