Ausstellung zeigt die Biografien der Todesopfer
Im ersten Teil werden die Biografien der NSU-Opfer Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Mehmet Turgut, Habil Kılıç, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter dargestellt. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Nürnberg und Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden.
Der zweite Teil beleuchtet das Netzwerk des NSU. Verbindungen neonazistischer V-Leute verschiedener Verfassungsschutzbehörden mit den bisher Angeklagten werden skizziert. Analysiert werden auch die Gründe, warum die Mordserie lange nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex. Zum Schluss kommen Angehörige der Ermordeten zu Wort. Eltern, Kinder und Witwen berichten von der Zeit vor und nach dem Auffliegen des NSU, kommentieren den mittlerweile zu Ende gegangenen Münchner NSU-Prozess und unterziehen die bisherige Aufklärung einer kritischen Beurteilung.
Die Ausstellungsmacherin Birgit Mair
Die Diplom-Sozialwirtin Birgit Mair ist Mitbegründerin des Nürnberger Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. (ISFBB), Co-Autorin der internationalen Studie zu NS-Zwangsarbeit "Hitlers Sklaven" und Autorin der Bücher "Überlebensberichte von Josef Jakubowicz" sowie "Strategien gegen Neonazismus und Rassismus". Sie konzipierte Wanderausstellungen über die Nürnberger KZ-Überlebenden Franz Rosenbach (1927-2012) und Josef Jakubowicz (1925-2013) und begleitet seit 2005 Holocaust-Überlebende zu Zeitzeugengesprächen an Schulen.