Ausstellung Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen

red
Foto: Frank Doebert/Ostthueringer Zeitung/dpa Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Die Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ zeigt der Integrationsbeirat der Stadt Bayreuth vom 25. September bis 23. Oktober. Die Ausstellung wird am Dienstag, 25. September, um 17 Uhr, im 1. Obergeschoss des RW21 eröffnet. Es spricht die Rechtsextremismus-Expertin Birgit Mair.

 
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Die Ausstellung wurde in den Jahren 2012 und 2013 von Birgit Mair im Auftrag des Nürnberger Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung erstellt und seitdem mehr als 160 Mal bundesweit gezeigt. Seit dem Frühjahr dieses Jahres liegt sie in aktualisierter Form vor. Sie setzt sich mit den Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) in den Jahren 1999 bis 2011 sowie der gesellschaftlichen Aufarbeitung nach dem Auffliegen der neonazistischen Terrorgruppe im November 2011 auseinander.

Ausstellung zeigt die Biografien der Todesopfer

Im ersten Teil werden die Biografien der NSU-Opfer Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Mehmet Turgut, Habil Kılıç, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter dargestellt. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Nürnberg und Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden.
 
Der zweite Teil beleuchtet das Netzwerk des NSU. Verbindungen neonazistischer V-Leute verschiedener Verfassungsschutzbehörden mit den bisher Angeklagten werden skizziert. Analysiert werden auch die Gründe, warum die Mordserie lange nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex. Zum Schluss kommen Angehörige der Ermordeten zu Wort. Eltern, Kinder und Witwen berichten von der Zeit vor und nach dem Auffliegen des NSU, kommentieren den mittlerweile zu Ende gegangenen Münchner NSU-Prozess und unterziehen die bisherige Aufklärung einer kritischen Beurteilung.
 
Die Ausstellungsmacherin Birgit Mair
 
Die Diplom-Sozialwirtin Birgit Mair ist Mitbegründerin des Nürnberger Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. (ISFBB), Co-Autorin der internationalen Studie zu NS-Zwangsarbeit "Hitlers Sklaven" und Autorin der Bücher "Überlebensberichte von Josef Jakubowicz" sowie "Strategien gegen Neonazismus und Rassismus". Sie konzipierte Wanderausstellungen über die Nürnberger KZ-Überlebenden Franz Rosenbach (1927-2012) und Josef Jakubowicz (1925-2013) und begleitet seit 2005 Holocaust-Überlebende zu Zeitzeugengesprächen an Schulen.

Die Rechtsextremismus-Expertin hielt in den vergangenen Jahren bundesweit zahlreiche Vorträge über Neonazismus und Rassismus, verfasste Broschüren zu neueren extrem rechten Bewegungen und organisierte Fachtagungen zum Umgang mit Neonazismus und Rassismus.


Info: Weitere Infos gibt es im Internet unter auf der Seite des ISFBB und über die Ausstellung selbst unter www.opfer-des-nsu.de.

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