Ausgesetzt: Tierretter fangen Hühner ein

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Foto: Andreas Harbach Foto: red

Dieser Fall ist sogar für Gerhard Schoberth außergewöhnlich: Zwei Mal musste der Vorsitzende der Bayreuther Tierrettung in den vergangenen Tagen ausrücken, um insgesamt zwölf Hühner einzufangen. Seiner Vermutung nach waren die sieben Hähne und fünf Hennen von Unbekannten in der Nähe von Creußen ausgesetzt worden. Über die Gründe dafür rätselt der Tierretter noch immer.

 
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Der erste Anruf erreichte Schoberth am Sonntag kurz vor 15 Uhr. Dienstgruppenleiter Sebastian Hagen von der Polizeiinspektion Pegnitz teilte dem Tierretter mit, dass sich in der Nähe der Windkraftanlagen eine herrenlose Hühnerschar herumtreibe. „Als wir dort eintrafen, saßen neun Hühner zusammengekuschelt auf einer Forststraße.“ Die fünf Hähne und vier Hennen einzufangen, habe sich als ausgesprochen schwierig erwiesen. Die Hühner seien in alle Richtungen geflohen, im Wald und im Unterholz verschwunden. Unterstützung erhielten die Bayreuther Tierretter von Beamten der Pegnitzer Polizei. Nach zwei Stunden saßen alle Hühner im Käfig. „Die Tiere muss jemand dort ausgesetzt haben, entlaufen sind sie nicht. In der gesamten Umgebung gibt keine Hühnerhalter“, ist Schoberth überzeugt.

Am Donnerstag wiederholte sich das Fangspiel. An selbem Ort waren diesmal drei Hühner – zwei Hähne und ein Huhn – ausgesetzt worden. Wieder hat ihn die Polizei in Pegnitz informiert, wieder weiß man nicht, wie die Hühner dorthin gelangten. „Auch diese Hühner hat jemand dort abgeladen“, ist Schoberth überzeugt. Beweise dafür hat er jedoch keine.

Dem Hühnervieh gehe es gut, sagt Schoberth. Zwölf Hühner hat er in der Umgebung von Selb unterbringen können, die drei Hühner vom Donnerstag ziehen in ein Gehege in Bayreuth.

Auch Polizist Hagen weiß keine Antwort auf die Frage, woher die Hühner kommen. Aber eines hat er erfahren bei der Hühnerjagd im Unterholz: „Sie haben sich mit Kräften der Ingewahrsamnahme entzogen.“

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