Hohe Nachfrage im Wohn- und Gewerbebau
Zuletzt wurden derart hohe Werte Anfang der 90er Jahre gemeldet. Dementsprechend hoch ist mit 79 Prozent die mittlere Kapazitätsauslastung im oberfränkischen Handwerk. „Über 35 Prozent der Befragten sind zu 100 Prozent oder sogar darüber hinaus ausgelastet“, ergänzt Thomas Koller. Für den Rückgang bei den Erwartungen macht der Hauptgeschäftsführer vor allem internationale Handelskonflikte sowie einen möglichen Chaos-Brexit verantwortlich.
„In der Gesamtbetrachtung war 2018 ein sehr starkes Jahr für die oberfränkische Handwerkskonjunktur“, führt Thomas Koller weiter aus. „Aktuell erkennen wir kaum Risiken für unsere Handwerksbetriebe, die sich auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken könnten.“ Solange die Konsumbereitschaft und die Ausgaben der öffentlichen Hand hoch blieben, habe das Handwerk gut zu tun. Insbesondere die Mitgliedsbetriebe in den Bau- und Ausbauhandwerken würden auch 2019 von der hohen Nachfrage im Wohn- und Gewerbebau profitieren.
Einschätzungen aus einzelnen Handwerkszweigen
- Insgesamt bewegt sich die Handwerkskonjunktur auf dem Niveau des Vorjahres (52,5 Prozent gute Geschäftslage, 39,5 Prozent befriedigende Geschäftslage).
- Die große Nachfrage im Wohn- und Gewerbebau lässt nicht nach, was den Bau- und Ausbauhandwerken eine hervorragende Geschäftslage beschert: Jeweils 62 Prozent meldeten sogar eine gute Geschäftslage.
- Die Bewertung der Geschäftslage bei Zulieferern und Betrieben des gewerblichen Bedarfs ist zum Vorjahresquartal nahezu unverändert: Über 90 Prozent sind zufrieden
- Dass im Kfz-Handwerk nur 22,5 Prozent von einer guten Geschäftslage sprechen, ist auf den Einbruch der Neuzulassungen im Herbst zurückzuführen. Dennoch sind aufgrund der guten Auslastung im Werkstattbereich 65,5 Prozent der Inhaberinnen und Inhaber zufrieden.
- Im Vergleich zum Vorjahr schneiden die Nahrungsmittelhandwerke etwas schlechter ab, zeigen aber weiterhin eine recht gute Geschäftsentwicklung (48 Prozent gut, 41 Prozent befriedigend).
- Die Geschäftslage der Gesundheitshandwerke stagniert zum Jahresende auf gutem Niveau, allerdings sind 15 Prozent der befragten Inhaberinnen und Inhaber mit der aktuellen Lage nicht zufrieden.
- Friseure und Kosmetiker legen zum Jahresende noch einmal etwas zu und verbessern sich sowohl im Vergleich zu den Vormonaten als auch im Vergleich zum Vorjahr (45,5 Prozent gute Geschäftslage, 41,5 Prozent befriedigende Geschäftslage).
Grafiken: Handwerkskammer Oberfranken