Auf den Spuren der Schlüsselberger

Von Klaus Trenz
Die Burgrunie Nerideck soll Teil des Schlüsselberger Wegs werden. Foto: Klaus Trenz Foto: red

Die Schlüsselberger sind für die Fränkische Schweiz so etwas wie die Hohenzollern für Schwaben oder die Grimaldis für Monaco: Bedeutende Adelsgeschlechter, die die jeweiligen Regionen geprägt haben. Was die Schlüsselberger betrifft, ist das allerdings schon eine Weile her.

 
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Im 14. Jahrhundert war es mit dem Tod von Konrad II von Schlüsselberg mit dem Einfluss auf den Landstrich vorbei. In den kommenden Jahren soll sich ein Themen-Wander- und Radweg von Waischenfeld bis Ebermannstadt auf Spurensuche der fränkischen Ritter und ihre Geschichte machen.

Späte Anerkennung

„Das Rittergeschlecht soll eine späte Anerkennung erfahren“, sagt Peter Froeschmann. Er ist Rechtsanwalt in Nürnberg, wurde in Streitberg geboren und nutzte am Donnerstag seine Feier zum 70. Geburtstag, eine Arbeitsgruppe mit Bürgermeistern und Kreisheimatpfleger Georg Brütting um sich zu versammeln, die den „Schlüsselberger Weg“ auf den Weg bringen soll und um das Projekt wieder ein bisschen anzuschieben. Froeschmann ist vor rund zwei Jahren beim Leader-Manager des Landkreises Forchheim Anton Eckert mit der Idee des Themenwegs auf offene Ohren gestoßen.

Landkreis- und gemeindeübergreifend

Unter seiner Koordination soll der Schlüsselberger Weg im Rahmen der Integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) entstehen. Landkreis- und gemeindeübergreifend und gefördert vom Leaderprogramm sollen die Leaderaktionsgruppen (LAG) der beiden Landkreise Bayreuth und Forchheim einen Themenweg konzipieren, der Kultur, Geschichte und Gastronomie zusammenbringt. „Die touristische Zukunftsperspektive ist unter anderem von kreativen Nischenprodukten abhängig, die vorhandene kulturelle und kulinarische Ressourcen der Region ausschöpft“, sagte Eckert im September 2016 im Stadtrat in Waischenfeld.

Postkutschenfahrten und Filme

Dort gab man grünes Licht für das Projekt. Alles andere wäre eine Überraschung gewesen. Immerhin hat man es Konrad II. von Schlüsselberg zu verdanken, dass man zur Stadt erhoben wurde. Genauso wie Ebermannstadt. Auch dort passierte der Schlüsselberger Weg den Stadtrat, ebenso wie in Gößweinstein und Wiesenttal.

Die Wanderroute, die aus vorhandenen Wegen einen Themenweg macht und mit Infotafeln versehen werden soll, dazu eventuelle Postkutschenfahrten, Filmvorführungen und die Einbindung der Gastronomie sollen eine Zielgruppe ansprechen, die in der Fränkischen Schweiz Kunst , Kultur und Genuss sucht, so Gößweinsteins Bürgermeister Hanngörg Zimmermann. Allerdings steht und fällt für ihn der Erfolg des Projekts mit der richtigen Vermarktung und einer sorgfältigen Aufbereitung des Themas: „Die Konzeption muss wissenschaftlich und kulturhistorisch begleitet werden.“

Burgenforscher und Historiker Joachim Zeune

Die Konzeption des Wegs steht noch am Anfang. Mit ins Boot geholt werden soll der renommierte Burgenforscher und Historiker Joachim Zeune. Gerade die Burgen sind das sichtbare Vermächtnis der Schlüsselberger. Die Burg Rabeneck bei Waischenfeld beispielsweise. Oder die Burg Greifenstein und nicht zuletzt die Burgruine Neideck.

Dort hat der letzte Schlüsselberger Konrad II. den letztendlich kriegerischen Konflikt mit den benachbarten Bischöfen und den Nürnberger Burggrafen nicht überlebt. Mit seinem Tod im Jahr 1347 endete die Linie der Schlüsselberger.

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