Auerbach droht Sturz in Abstiegszone

Auerbachs Spielertrainer Tobias Wannenmacher (rechts) weiß um die Wichtigkeit der Partie in Gelnhausen: "Eine Niederlage würde uns in den Abstiegskampf hineinziehen.". Foto: Klaus Trenz Foto: red

Auch nach den letzten beiden Niederlagen gegen favorisierte Gegner liegt der SV 08 Auerbach in der 3. Bundesliga Ost noch immer auf einem sehr respektablen Mittelplatz. Ob das so bleibt, hängt allerdings wesentlich vom Auswärtsspiel heute um 19.30 Uhr beim Mitaufsteiger TV Gelnhausen ab.

 
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Die Gastgeber liegen aktuell an 13. Stelle mit nur einem Punkt Vorsprung zum ersten der drei Abstiegsplätze. Ihr Abstand zu den Auerbachern auf Rang zehn beträgt nur drei Punkte, so dass die Bedeutung des Duells im Rennen um den Klassenerhalt auf der Hand liegt. „Ein Sieg würde uns etwas Luft verschaffen für die nächsten schweren Aufgaben, eine Niederlage würde uns jedoch mitten in den Abstiegskampf hineinziehen“, fasst Auerbachs Spielertrainer Tobias Wannenmacher die Ausgangslage zusammen. Auf einen entsprechend motivierten Gegner müsse man sich einstellen: „Vermutlich wird die Partie dort zu einem Vierpunktespiel hochstilisiert.“

Der TV Gelnhausen gehörte von 1988 bis 1993 und 2002 bis 2007 der 2. Bundesliga an, ist nun aber erst aus der Hessenliga wieder auf Drittliganiveau aufgestiegen. Dort verlief die Runde für die Barbarossastädter durchaus wechselhaft. Nach drei Niederlagen zum Auftakt überraschten sie mit einem 29:28-Sieg beim Ligakrösus HC Elbflorenz in Dresden und stabilisierten sich dann im unteren Drittel der Tabelle. Kurioserweise begann die Rückrunde ganz genau so: drei Niederlagen und dann wieder ein 29:28 gegen Elbflorenz. „Gelnhausen hat die Qualität und dank einer Kooperation mit dem Bundesligisten HSG Wetzlar auch die Erfahrung, die man braucht, um in der 3. Liga zu bestehen“, hatte Wannenmacher schon vor dem Hinspiel gesagt. Und die Partie bestätigte ihn: Nach sehr ausgeglichenem Verlauf siegten die Auerbacher damals nur knapp und glücklich mit 32:31.

Kampf als Trumpfkarte

Dabei wurde vor allem eine der größten Qualitäten des Teams um Trainer Andreas Kalmann deutlich: Die Hessen kämpfen bis zur letzten Minute und lassen sich dabei auch von Rückständen nicht entmutigen. Dieses Selbstverständnis hatte Teambetreuer Christopher Thomas schon nach dem ersten Saisonsieg in Dresden durchblicken lassen: „Der Wille, sich für den Sieg zu quälen, war bei uns größer.“

Daneben hat der TV Gelnhausen mit Fabian Eurich (128 Tore) einen der besten Torschützen der Staffel in seinen Reihen. Im Hinspiel konnten die Oberpfälzer nicht verhindern, dass der Linkshänder im rechten Rückraum sieben Tore erzielte. Überhaupt ist der Rückraum das Paradestück der Hessen. Zusammen mit Eurich erzielten Jonas Müller (67 Tore) auf der linken Seite und Matthias Jambor (52) in der Mitte fast die Hälfte aller Treffer für ihr Team. Dabei interagieren alle auch sehr geschickt mit ihren Kreisläufern Moritz Zörb (41) und Björn Pape (38). Zörb und Jugendnationalspieler Jonas Müller sind mit einem Zweitspielrecht des Bundesligisten HSG Wetzlar ausgestattet. Langjährige Bundesligaerfahrung kann zudem Spielmacher Frank Eidam vorweisen.

Zu den Stärken des TV Gelnhausen gehört auch die Defensive. Vor dem guten Torhütergespann Julian Lahme und Marius Sulzbach steht eine sehr aggressive Deckung, die sich nicht scheut, Strafzeiten zu riskieren.

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