ASS: Turnhalle wird nicht neu gebaut

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Die Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule wird saniert und nicht neu gebaut. Das hat der Stadtrat einstimmig beschlossen.⋌ Foto: Andreas Harbach Foto: red

Es bleibt dabei: Die Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) wird saniert. Wie der Rest der Schule. Einstimmig hat der Stadtrat am Mittwochnachmittag in seiner Sitzung von einem Neubau Abstand genommen. Allerdings gab es vor dem einstimmigen Votum eine eingehende Diskussion.

 
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Der Auftrag des Stadtrats war in der Sitzung im April gekommen: Die Stadtverwaltung möge den Bedarf prüfen für eine Ausbau der Turnhallenflächen, den Georg Kämpf (BG) ins Gespräch gebracht hatte. Statt einer geplanten Sanierung könne man auch einen Neubau nach aktuellen Größenanforderungen prüfen, hatte Kämpf im April argumentiert.

Kein weiterer Bedarf an Hallenflächen

Wie die Stadtbaureferentin Urte Kelm jetzt in der Sitzung sagte, hätten „sowohl das Sportamt als auch das Schulamt keinen weiteren Bedarf an Hallenflächen für Vereine und Schulen in den Turnhallen der Albert-Schweitzer-Schule“ gesehen. Das habe eine Abfrage ergeben. Zudem sagte Kelm, nach Aussagen des Sportamts seien „Vereine mit Bedarf an großen Flächen“ in der Dreifach-Turnhalle am Roten Main versorgt. Auch die Schulen – sowohl die ASS als auch die Berufsoberschule seien mit der Situation zufrieden, bräuchten nicht mehr Sportflächen.

Förderung nur für Sanierung

Was die Förderung angehe, gebe es ein deutliches Signal der Regierung: Die Sanierung werde nach der Kostenberechnung der Architekten mit „78 Prozent des Neubauwertes angegeben“, deshalb sehe die Regierung die Sanierung „als wirtschaftlich“ an, sagte Kelm. Und: „Ein Neubau kann mit Bezug auf den fehlenden Bedarf nicht ausreichend begründet werden“ – was bedeute, dass Förderung kaum möglich sei. Im Gegensatz zur Sanierung, wofür eine Förderung in Aussicht stehe.

Überraschung bei den Stadträten

Überraschend ist die Aussage, dass Vereine keinen weiteren Bedarf an Hallenflächen hätten, nicht nur für Michael Hohl (CSU). Auch Bürgermeisterin Beate Kuhn (SPD) und Wolfgang Gruber (DU) zeigten sich in der Sitzung verwundert. „Sportamtsleiter Christian Möckel sagt sehr gerne, dass er den Mangel verwalte“, was die Hallenflächen für Vereine angehe, sagte Hohl. Deshalb für Hohl die logische Folge: Bevor man über Sanierung oder Neubau der Turnhalle entscheide, sollte man erst noch den Stadtsportverband und das Sportkuratorium befragen – und die Entscheidung vertagen. Denn man bekomme für „einen überschaubaren Eingriff“ einen deutlichen Mehrwert, gerade für die Vereine, wenn man neu baue statt zu sanieren.

Vertagen - das falsche Signal

Vom Vertagen hielten weder Ernst-Rüdiger Kettel (BG) noch Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe etwas. „Gefördert wird nur der Schulsport“, sagte Merk-Erbe. In die gleiche Richtung zielte auch Sabine Steininger, die Fraktionsvorsitzende der Grünen: Bayreuth sei ohnehin großzügig im Umgang mit den Vereinen, nur wenige Städte stellten die Hallenstunden unentgeltlich zur Verfügung. Was erschwerend hinzu komme, wie die fraktionslose Stadträtin Christa Müller-Feuerstein (SPD) sagte: „Es gibt kein Argument für eine Ehrenrunde“ der Entscheidung. Man brauche sich nicht dem Wunsch hingeben, dass es noch einmal mehr Schulsport geben werde.

Vertagen - gefährdet das Projekt

Informationen, die sich Stefan Schuh, der Fraktionsvorsitzende des Jungen Bayreuth, gewünscht hatte, lieferte Kelm: Würde der Stadtrat die Entscheidung vertagen, gäbe es erhebliche Probleme bei der Sanierung. „Wir stehen kurz vor der Ausschreibung für den Rückbau für die Schule und auch die Turnhalle, das haben wir komplett ausgeschrieben. Aus Kostengründen.“ Wenn der Stadtrat nein sage, „stoppen wir den weiteren Verlauf des Projekts“. Zudem kämen Mehrkosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro plus die Kosten für die Planung durch einen Architekten oben drauf. Von der in Aussicht gestellten Förderung nicht zu sprechen.

Ein Argument, dem sich die CSU nicht verschließen wollte, wie Hohl sagte: Man wolle sich nicht gegen die Sanierung stellen. Wünsche sich ab für künftige Projekte, dass auch Stadtsportverband und Sportkuratorium einbezogen würden.

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