An zwei sehr steilen Hängen in der Fränkischen Schweiz sind mehrere Bäume gefällt worden Gefahrenstelle entschärft

Von Klaus Trenz
Rebekka Reichstein erklärt den Straßenaufhieb bei Moschendorf. Foto: Klaus Trenz Foto: red

An zwei Hängen an der Staatsstraße 2185 bei Moschendorf zwischen Oberailsfeld und Behringersmühle wurden Bäume an zwei sehr steilen Hängen gefällt. Das sieht aus wie Kahlschlag, ist es aber nicht, sondern eine durchdachte Aktion der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Pegnitz, die sich Straßenaufhieb nennt. Vor allem zur Verbesserung der Verkehrssicherheit wurde die FBG von Waldbesitzern beauftragt, die Hänge von Fichten freizumachen. Dort können ältere Fichten, so erklärt die forstliche Leiterin der FBG, Rebekka Reichstein, den Halt verlieren, auf die Straße stürzen und Autofahrer gefährden.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Auf der kurvenreichen Strecke kann das böse ausgehen, weil man erst spät sieht, was nach der nächsten Kurve eventuell auf der Straße liegt. Es reichen schon größerer Äste, die von den Bäumen fallen und auf der Fahrbahn liegen. Selbst wenn die Bäume fest gewurzelt haben, können sie Äste verlieren, woran vor allem der Borkenkäfer schuld ist. „Wir hatten an diesen Stellen große Sorge, dass so etwas passiert“, sagt Reichstein.

Verkehrsrechtliche Anordnung beantragen

Derartige Fällungen können nicht einfach so vorgenommen werden. Reichstein hatte zunächst eine verkehrsrechtliche Anordnung von der zuständige Behörde beantragen müssen. Eine Baumfällaktion nicht durchgeführt werden, ohne dass es zu Verkehrsbehinderungen kommt. Die zuständige Försterin vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg, Susanne Sommersacher hat die Bäume markiert, die von Spezialisten gefällt wurden. Und zwar so, dass sie der Harvester von der Straße aufnehmen, entasten und ablängen konnte. Die Baustämme wurden auf einen Rückewagen abgeladen. Das von der FBG beauftragte Unternehmen brauchte nur die Hälft der Zeit. „Wir haben darauf geachtet, dass der Wald nicht komplett weg ist“, sagt Reichstein. Das bedeutet, dass man jüngere Bäume stehen ließ. Vor allem Laubbäume sollen wieder hochwachsen, ganz im Sinne des von der FBG propagierten Waldumbaus hin zu einem stabileren, klimatoleranten Wald. Deshalb drückt man auch beide Augen bei der einen oder anderen jungen Kiefer zu. Sie wurzeln tief und gelten deshalb auch als resistenter gegen eine Klimaveränderung und den damit verbundenen extremen Wetterereignissen, wie Stürmen oder Starkregen.

Auf Borkenkäfer aufpassen

Apropos Borkenkäfer: Reichstein rät allen Waldbesitzern die Augen offen zu halten: „Man muss jetzt ziemlich aufpassen, dass er sich nicht stark einnistet“. Die Vegetationsperiode habe heuer schon sehr früh angefangen, das Frühjahr war zu warm. Das wären ideale Bedingungen für den Borkenkäfer für seine Vermehrung: „Er ist in den vergangenen Wochen verstärkt geflogen.“ Vor allem Fichtenbestände sollten unter Beobachtung genommen werden.

Bilder