Gesunde Völker werden infiziert
Übertragen werde die Seuche durch das sogenannte „Räubern“ der Bienen, Hornissen und Wespen. Streicher: „Dies geschieht vor allem vor dem Einwintern, wenn großer Nahrungsbedarf besteht.“ Hierbei dringen völlig fremde Insekten in die Völker ein, tragen die Sporen mit sich und infizieren die bis dahin noch gesunden Bienenvölker. Auch Auslandshonig, der sich oft in Resten in Glascontainern findet, und wilde Bienenvölker, die gerne eingefangen werden, tragen weit mehr Gefahrenpotenzial mit sich als angenommen. Auch der Handel einzelner Bienenvölker unter den Imkern erfolge oft ohne Gesundheitszeugnis und so können auch über größere Entfernungen transportierte Völker zur Ausbreitung beitragen. Kennzeichen der Amerikanischen Faulbrut sind löchrige oder eingesunkene Brutwaben sowie faulig-säuerlicher Geruch. „Bei der Probe wird ein Streichholz in die Brutwabe geführt und die dort liegende Brutmade berührt. Ist die Brut zersetzt, braun und zieht sich ein langer Faden, gilt die Probe als positiv“, sagt Streicher. Die Diagnose sei dann eindeutig. Außerdem werde eine sogenannte Futterkranzprobe gezogen und nach Sporen untersucht. Wird ein Befall festgestellt, wird ein Sperrbezirk gezogen und müssen die dortigen Imker ihre Völker amtstierärztlich untersuchen lassen. Im positiven Falle ergehe an die betroffenen Imker eine Tötungsanordnung.