Aluminium im Wasser

Von Ulrike Sommerer
In den Quellen, die die Bad Bernecker Ortsteile Föllmar und Escherlich mit Trinkwasser versorgen, wurde ein erhöhter Aluminiumgehalt festgestellt. Der Wert im Wasser, das beim Verbraucher ankommt, entspricht jedoch den gesetzlichen Vorgaben. Das Gesundheitsamt sagt, dass das Wasser ohne Bedenken genutzt werden kann. Foto: Archiv Foto: red

Fünf Quellen versorgen die Bad Bernecker Ortsteile Föllmar und Escherlich mit Trinkwasser. In diesen Quellen wurde nun ein erhöhter Aluminiumgehalt festgestellt. Ein Problem, das es schon einmal gab. Damals normalisierten sich die Werte von selbst. Diesmal nicht.

 
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"Der Aluminiumgehalt liegt seit längerem über dem Grenzwert", informierte Jürgen Zinnert den Stadtrat. 0,2 Milligramm dürfen es pro Liter Wasser sein, in den betreffenden Quellen sei der Wert teils um das Zehnfache überschritten worden.

Allerdings tatsächlich nur in den Quellen. Im Wasser, das beim Verbraucher ankommt, entspräche der Wert den Vorgaben, relativierte Ansgar Scherl vom Gesundheitsamt in Bayreuth. Es bestehe also aktuell keine Gefahr, wenn das Wasser getrunken werde. Selbst für die Ernährung von Säuglingen dürfe es verwendet werden.

Trotzdem: Der Aluminiumgehalt des Wassers in den Quellen war zu hoch. Daher will das Gesundheitsamt die Quellen nun weiter überwachen. Außerdem soll die Stadt Bad Berneck etwas unternehmen, um diese Werte senken zu können. Nun sei es nicht so, dass noch nichts getan wurde, sagte Bürgermeister Zinnert. Doch mit den bisherigen Maßnahmen, die sonst immer gegriffen hätten, sei man diesmal nicht weitergekommen.

Aluminiumsilikate, die im Wasser zu finden sind, sind in Steinen enthalten und werden durch das Grundwasser ausgewaschen, erklärt Thomas Ruckdeschel vom Wasserwirtschaftsamt. Aluminiumsilikat ist ein Abkömmling der Kieselsäure. Silikate sind die häufigsten Mineralien der Erdkruste. Als Bestandteil der Zellwände zahlreicher Pflanzen sind Silikate auch in Lebensmitteln zu finden. Der menschliche Organismus kann sie weder aufnehmen noch verwerten. Was genau ein hoher Aluminiumgehalt im Wasser bewirke, ist wissenschaftlich nicht belegt. Aluminium stehe allerdings im Verdacht, Demenz und Brustkrebs auszulösen.

Udo Sauerstein (SPD) regte an, die Bürger zu warnen, Bürgermeister Zinnert verwies jedoch darauf, dass diese Entscheidung das Gesundheitsamt treffen müsse. Ohnehin können die Verbraucher selbst gar nichts tun. "Da bräuchten Sie schon eine Aufbereitungsanlage", so Ruckdeschel vom Wasserwirtschaftsamt.

Wie es überhaupt mit den Quellen, die die beiden Ortsteile  mit Trinkwasser versorgen, weitergehen soll, diese Frage kam im Stadtrat ebenfalls auf. Vielleicht, so der Bürgermeister, käme es langfristig günstiger, Wasser von Goldkronach zuzukaufen.

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