Andreas Seiferth: Aus dem Heimaturlaub ins Allstar-Team
Ein paar freie Tage beschert das Allstar-Wochenende den meisten Bundesligaspielern. Das galt zunächst auch für Andreas Seiferth von Medi Bayreuth, doch dann erreichte den Nationalcenter beim Heimaturlaub in Berlin die Nachricht von seiner Berufung ins nationale Auswahlteam als Nachrücker für den verletzten Tim Ohlbrecht (Ulm).
Als Störung seiner privaten Pläne empfindet Seiferth diese Umstellung aber nicht: „Es ist nur eine kleine Änderung und ja auch eine willkommene.“ Sein Besuch in Berlin sei von Anfang an darauf ausgerichtet gewesen, am kommenden Wochenende wieder in Bayreuth zu sein: „Da komme ich jetzt eben einen oder zwei Tage später hin.“ Zudem sei auch ein völliger Ausstieg aus dem Basketball-Alltag ohnehin nicht vorgesehen gewesen: „Auch ohne Allstar-Spiel hätte ich Mitte der Woche schon wieder etwas trainiert, um dann in Bayreuth nicht wie Falschgeld herumzulaufen.“
Auf den speziellen Saisonhöhepunkt in Bonn freut sich der 27-Jährige: „Das sind immer Spiele, in denen viele Punkte fallen und die allen Spaß machen.“ Dass sich die Center schwerer in Szene setzen können als die Spieler auf den kleinen Positionen, weil sie mehr auf die Vorarbeit ihrer Teamkollegen angewiesen sind, betrachtet er nicht als Problem. „Da wird schon auch immer viel gepasst“, sagt Seiferth. „Dass nicht jeder auf 20 Punkte kommen kann, ist schon auch klar. Aber niemand geht mit Groll aus dem Spiel, weil er keine Möglichkeiten bekommen hat.“
Mannschaftlich könnten die deutschen Spieler sogar einen gewissen Vorteil gegenüber Team International haben: „Wir kennen uns ja fast alle schon aus der Nationalmannschaft. Ich habe jedenfalls schon mit jedem auf dem Feld gestanden. Da stimmt dann auch die Chemie.“
Für Andreas Seiferth ist es bereits der zweite Auftritt bei einem Allstar-Spiel. Seine Premiere auf dieser Ebene feierte er vor vier Jahren in Nürnberg, als Team National einige Mühe hatte, um sich nach einem hohen Halbzeitrückstand von 38:65 noch einigermaßen respektabel mit 95:113 aus der Affäre zu ziehen. Der damals erst 23 Jahre alte und noch für Trier spielende heutige Medi-Center trug sich mit vier Punkten in die Scorerliste ein. Während er sich in diesem Spiel noch mit 15 Minuten Einsatzzeit in der deutschen Auswahl begnügen musste, wird er diesmal schon zur Startformation von Trainer Thorsten Leibenath (Ulm) gehören.
Josh Mayo ersetzt Julius Jenkins
Nach vier Absagen für Team National (Günther, Ohlbrecht, Theis, Wachalski) gibt es kurzfristig auch noch eine Veränderung im Aufgebot der internationalen Auswahl. Julius Jenkins (Jena) hat sich verletzt abgemeldet und wird durch Josh Mayo (Bonn) ersetzt. Seinen Platz im Dreier-Wettbewerb nimmt laut statistischer Rangfolge ein anderer Routinier ein: Rickey Paulding (Oldenburg).
Team International: Babb, Morgan (beide Ulm), Melli, Miller (beide Bamberg), Mayo, Thompson (beide Bonn), Paulding (Oldenburg), Knight (Jena), Lewis (Bayreuth), Kikanovic (Berlin), Wells (Gießen), Cooley (Ludwigsburg).
Team National: Barthel, Gavel, Kleber (alle München), Lo, Heckmann (beide Bamberg), Seiferth (Bayreuth), Schwethelm (Oldenburg), Giffey (Berlin), Stuckey (Würzburg), Philmore (Tübingen), Thiemann (Ludwigsburg), Standhardinger (Vechta).
Zum achten Mal wird das Allstar-Spiel in diesem Format ausgetragen (zuvor Nord gegen Süd).
Die ersten sieben Duelle gingen an die internationale Auswahl, aber vor einem Jahr in Bamberg gab es mit 128:118 den ersten deutschen Sieg.