Alexander Lehner hat seine Meisterprüfung als Landmaschinenmechaniker gemacht Auerbach: Viel Technik im Traktor

Von Michael Grüner
Alexander Lehner, 25, neuer Landmaschinenmechaniker-Meister im Auerbacher Bauhof. Foto: Michael Grüner Foto: red

Der Beruf des Landmaschinenmechanikers an sich ist schon ein durchaus anspruchsvoller Job. Allein der „normale“ Traktor ist inzwischen ein High-Tech-Gefährt, das nicht nur komplizierte hydraulische Systeme an Bord hat, sondern auch noch ein dickes Elektronikpaket mit GPS-Steuerung obendrauf. Alexander Lehner (25) ist jetzt Meister in diesem Fach. Und mit der Wahl eines Arbeitsplatzes in einem kommunalen Bauhof hat er aber gleich noch eine weitere Herausforderung draufgepackt.

 
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Dabei ist die Arbeit in einer „normalen“ Werkstatt schon nicht immer leicht. Aber bei gleichen Fahrzeugherstellern ist die Technik selbst bei verschiedenen Modellen nicht grundsätzlich anders. Da schaut es in einem Bauhof schon ganz anders aus. Von der Motorsäge mit den Mini-Zweitakt-Motor bis zum schweren Lader mit all seiner Hydraulik für den Einsatz im Winterdienst muss da alles laufen. Und wenn es hart auf hart geht möglichst gleich und fast den ganzen Tag lang.

Die Meisterschule abgeschlossen

„Wir machen praktisch alles“, sagt Alexander Lehner. Seit Januar 2014 ist der Neuzirkendorfer Mitarbeiter in der Werkstatt des Auerbacher Bauhofes. Und es scheint dem 25-Jährigen großen Spaß zu machen. Er hat erst kürzlich erfolgreich die Meisterschule abgeschlossen. Als Landmaschinenmechaniker. Die Stadt hat ihn dabei unterstützt. Gelernt hat Lehner seinen Beruf in Auerbach in der BayWa. Dort hatte er auch schon mit der Meisterschule begonnen. Dann aber ergab sich ein Wechsel im Auerbacher Bauhof. Die Stelle hat er bekommen. Allein vom Maschinenpark her betrachtet ist diese schon eine Herausforderung.

Kein Teil funktioniert wie das andere. Da muss man sich schon gehörig einarbeiten. „Wir machen da einfach alles“, sagt Lehner. Er ist in der Werkstatt an der Marienstraße der zweite Meister im Bereich der Landmaschinentechnik. Beim Redaktionsbesuch überprüft er gerade die Funktion eines Mähgerätes für Straßenränder und Gräben.

Auch Baumaschinen gehören dazu

Quasi als Zusatzgerät hängt dieses Teil jetzt an einem Schlepper, der im Winter auch als Schneeräumer im Einsatz ist. Das alles funktioniert allerdings wieder ganz anders als zum Beispiel ein Lader oder Bagger, die ebenfalls zum Fuhrpark des Bauhofes zählen. Dann gibt es da noch die unterschiedlichsten Baumaschinen vom Kompressor bis hin zur Rüttelplatte zum Beispiel, oder die Kommunalgeräte und diverse Mäher.

Und nicht zu vergessen: Die Fahrzeuge aller acht Auerbacher Feuerwehren und deren Zubehör. Vom Lastwagen bis hin zur Saugpumpe. Von Ranzenthal bis Ranna. Weit weniger kompliziert ist da der Fuhrpark an normalen Fahrzeugen. Die Autos der Verwaltung zum Beispiel oder der Kombi des Wasserwerks.

Vielfalt in der Werkstatt

Langweilig wird es bei solch technischer Vielfalt in der Werkstatt des Bauhofes nicht. Und Alexander Lehner geht gern auf die Arbeit, wie er sagt. Mit rund 40 Prozent seiner Arbeitszeit ist der neue Meister mit der Wartung oder Reparatur von Fahrzeugen oder Maschinen des Bauhofs beschäftigt. Die Fahrzeuge und Geräte der Feuerwehren machen etwa weitere 30 Prozent aus, ergänzt Matthias Regn, Leiter des Auerbacher Bauhofs. Und da sind ja nicht wenige Lastwagen dabei. Oder Pumpen. Oder Stromaggregate. Da kommen schon etliche Stunden an Wartung zusammen. Oder auch die jährliche Sicherheitsprüfung bei Fahrzeugen mit mehr als 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht gehört dazu. Gelegentlich auch Um- oder Anbauten ab Fahrzeugen, wenn beispielsweise neue Gerätschaften beschafft worden sind. Oder auch beim Bedarf von Rollwagen für die Logistik der Auerbacher Wehr ist die Werkstatt des Bauhofs mit Schweißarbeiten dabei.

Feierabend ist dann aber noch lange nicht. Da brauchen auch die Kleingeräte ihre Pflege oder müssen repariert werden. Die Motorsägen zum Beispiel, oder der Laubbläser, oder die Heckenschere, die Motorsensen, und, und, und . . . Macht anteilsmäßig an der Arbeitszeit summa summarum weitere 20 Prozent.

Auch mal ein Geländer schweißen

Bleiben rein rechnerisch und auch theoretisch noch zehn Prozent. In der Zeit kann es durchaus vorkommen, dass die Werkstatt mal ein Brückengeländer schweißen muss, ein Tor am Friedhofseingang oder Verkehrszeichen aufbauen, sagt Regn. Und Lehner ergänzt: „Arbeit ist immer da.“

In diese ganze motorisierte Vielfalt muss man sich als Mechaniker erst einmal hineindenken. Die Beschreibungen studieren, die Werkstatthandbücher lesen. Alexander Lehner ist inzwischen so gut wie mit allem durch, seitdem er im Bauhof arbeitet. Es gibt aber auch Fälle, in denen örtliche Fachwerkstätten zu Rate gezogen werden. Beim Auslesen von Fehlermeldungen mit dem Computer zum Beispiel. „Das machen wir nicht selbst“ sagt Lehner und Regn ergänzt: „Hier arbeiten wir mit den Fachwerkstätten zusammen.“

Bei Maschinen, deren Einsatz im Sommer wie im Winter gefordert ist, da ist die Abnutzung schon groß, wissen beide Bauhofmitarbeiter. Die Schlepper laufen im Winterdienst genauso wie im Sommer mit den angebauten Mähgeräten. Da kommen viele Einsatzstunden auf die Motoren und die beweglichen Teile. In der Werkstatt ist immer Arbeit da.