Air Berlin: Wöhrl vorerst aus dem Rennen

Der Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl. Foto: Nicolas Armer/dpa Foto: red

Im Bieterkampf um die insolvente Air Berlin ist der Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl vorerst aus dem Rennen.

 
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Grund sei eine von Air Berlin geforderte Vertraulichkeitserklärung, erklärte Wöhrls Intro-GmbH am Donnerstag. Intro verzichte zunächst auf den Zugang zum Datenraum, weil das Unternehmen "frei von den Verpflichtungen zur Vertraulichkeit bleiben muss, um mit weiteren Partnern verhandeln zu können".

Den Angaben zufolge führte die Intro am Mittwoch ein anderthalbstündiges Gespräch in "partnerschaftlicher Atmosphäre" in der Zentrale von Air Berlin. Gleich zu Beginn habe es aber ein "juristisches Problem" mit der geforderten Vertraulichkeitserklärung gegeben.

Diese sei "nicht geeignet" gewesen, um die "speziellen Anforderungen der von Intro geplanten Gruppenlösung mit einem Konsortium abzudecken", erklärte der Unternehmer.

Wöhrl will Air Berlin als Ganzes erhalten und ist an Teilen der insolventen Fluggesellschaft nicht interessiert. Die Probleme seien wegen des Zeitdrucks aber am besten "gemeinsam mit anderen Bietern zu lösen", hieß es.

Wöhrl bevorzugt dabei nach eigenen Angaben die Lufthansa als größten Mitgesellschafter. Auf seine Anfrage habe er aber von dieser Seite die Antwort erhalten, dass "aus juristischen Gründen" derzeit kein entsprechendes Gespräch geführt werden könne.

Wöhrls Konzept sieht vor, dass Air Berlin künftig Flugzeuge inklusive Besatzung, Wartung und Versicherung an andere Fluggesellschaften vermieten könnte. Die Kosten für das Chartern werden den Partnern in Rechnung gestellt, die auch das wirtschaftliche Risiko tragen sollen.

"Diese Flüge finden dann unter dem Namen und der Flugnummer der Partner statt, verbunden mit dem Hinweis: 'Operated by Air Berlin'", erläuterte Wöhrl seine Idee von einer Rettung der insolventen Airline. Es handle sich dabei um ein in der Branche übliches Verfahren.

Am Mittwoch hatte bereits der Chef der irischen Billigfluglinie Ryanair, Michael O'Leary, entgegen früherer Äußerungen erklärt, nicht für Air Berlin bieten zu wollen. Das Insolvenzverfahren bezeichnete er als "abgekartetes Spiel" zwischen Lufthansa, der Bundesregierung und Air Berlin.

afp

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