Aber auch Infostände werden aufgebaut und Bürgergespräche finden statt Mit Plakaten auf Stimmenfang

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Wahlplakate an der B2 in Pegnitz. Foto: Ralf Münch Foto: red

Die Bundestagswahl im September rückt näher, seit vergangener Woche stehen in Pegnitz und den Außenorten die ersten Plakatwände. Die Parteien werben hier mit Bildern und Slogans für sich.

 
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„Es gibt im Stadtgebiet keine festgelegten oder ausgenommenen Standorte für die Wahlplakate“, sagt Bürgermeister Uwe Raab auf Kurier-Nachfrage. Aber es gibt umfangreiche Regelungen des Innenministeriums. Insbesondere sollen die Aufstellungs- und Anschlagsorte so gewählt werden, dass Verkehrsteilnehmer weder abgelenkt noch belästigt werden können, so Raab. Insbesondere dürfen an Verkehrszeichen für den fließenden Verkehr – Vorfahrtstraße, Vorfahrt gewähren – keine Plakate montiert werden. „Die Plakate sind nach Ablauf der Werbemaßnahme vollständig zu entfernen“, sagt der Bürgermeister.

Keine übertriebene Plakatierung

Größenvorgaben für die Plakate oder eine Obergrenze bei der Anzahl gebe es nicht. Üblicherweise werden DIN A 1 oder DIN A 0-Formate genutzt, zum Teil auch Großflächenplakate auf vorhandenen Plakatständern. Bislang liegen Anfragen von CSU, SPD, FDP, Grünen, Die Linke, Deutsche Mitte, V-Partei (Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer) und der AfD vor. „Die Stadt Pegnitz weist darauf hin, ein vernünftiges Maß bei der Anbringung der Wahlwerbung zu halten“, sagt Raab. Bei übertriebener Plakatierung könne die Stadt an die jeweiligen Parteien herantreten, um eine Reduzierung zu erwirken.

Und auch die örtlichen Parteiverbände und - vereine beteiligen sich am Wahlkampf. „Es werden Plakate aufgehängt und Flyer verteilt“, sagt SPD-Ortsvereinsvorsitzender Oliver Winkelmaier. Außerdem werden Infostände, kleinere Veranstaltungen und Aktionen sowie ein Bürgergespräch mit Wahlkreiskandidatin Anette Kramme stattfinden.

Kein direkter Einfluss auf die Wähler

Zwischen 60 und 80 Plakate im gesamten Stadtgebiet werden aufgehängt. „Plakate haben wohl keinen direkten Einfluss auf die Entscheidung der Wähler“, sagt Winkelmaier. Sie würden eher dazu dienen, die unterschiedlichen Kandidaten zu visualisieren und im Verständnis der Menschen einzuprägen. Viel wichtiger als Köpfe seien Inhalte, die sich allerdings außer mit platten Sprüchen nur sehr schwer auf ein Plakat zwängen lassen.

Bei der CSU gab es schon im Juli eine Auftaktveranstaltung mit dem Finanzstaatssekretär Jens Spahn und Bundestagsabgeordneter Silke Launert, sagt Ortsverbandsvorsitzender Wolfgang Weber. Die Frauen Union hielt vor dem WIV-Center einen Straßenwahlkampf und auf sozialen Netzwerken gibt es Auftritte. „Wir haben drei Großflächenplakate an der B2/Badstraße und Brunnenäcker sowie bei der Berufsschule platziert“, sagt er. Zusätzlich gibt es 100 sogenannte Personen- und Themenplakate. Diese werden an Straßenlaternen oder Plakatständer angebracht. Weber denkt, dass es unklar ist, inwieweit Plakate das individuelle Wahlverhalten der Bürger beeinflussen. „Deshalb beschränken wir uns auf die erwähnten Veranstaltungen und weniger, aber gezielter auf Plakatierung“, sagt er. Von sogenannter wilder Plakatierung nehme man Abstand.

Über Facebook und Mailkontakte

„In Pegnitz werden es 30 kleine Plakate, in den Ortsteilen auch noch mal so viele sein. Und es wird noch Großflächenplakate geben“, sagt Susanne Bauer von den Grünen. Ansonsten seien sie nicht in der Lage, irgendwelche Annoncen zu schalten. Das würde sie bei jeder Partei stutzig machen, die in der Lage ist, mit diesen Mitteln Kampagnen zu machen. „Das ist kein Pappenstiel, welche Beträge da zusammen kommen“, so die Bundestagskandidatin. Die Grünen würden versuchen, viel über Facebook und Mailkontakte laufen zu lassen. Und bei Infoständen würden sie die Leute lieber direkt ansprechen. Bauer glaubt, dass Wahlplakate wichtig sind. „Damit zeigen wir Präsenz und das eben auch auf dem Land“, sagt sie. Und sie glaubt, dass nicht so sehr politisch interessierte Menschen den verschiedenen Plakaten eine Haltung oder zumindest eine Stimmung entnehmen und sich dann doch die Zeit nehmen, wählen zu gehen. Auch Unentschlossene oder Neuwähler erhielten dadurch einen Eindruck wie die Parteien an die Themen rangehen. „Ich finde aber, dass der effektivste Weg herauszufinden, wo die größtmöglichen Übereinstimmungen sind, immer noch der Wahl-O-Mat ist“, so Bauer.

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