Elisabeth Ruckdeschel, die Kräuterfrau aus Haidlas, ist ebenso vor Ort wie Joachim Legat. Sein Hobby? „Holzwurm zu sein“, grinst er. Und so zeigt er an diesem Tag, was beim Drechseln alles Schönes entstehen kann.
Und Karl Herold hat als einer der Kornbacher Imker seine Bienen mitgebracht. Denn es gibt es an diesem Tag auch selbst gezapften „Honig aus dem Kornbachtal“.
Die Grußredner während des Festaktes haben wohl recht, wenn sie beim Festakt mehrfach die Dorfgemeinschaft hervorheben. Schirmherr Landrat Hermann Hübner hat jedenfalls auch eine große Urkunde mitgebracht. „Jeder hat sich nach seinen Fähigkeiten und Talenten eingebracht“, lobt Bürgermeister Harald Schlegel. Und auch Karl Lappe, der Kreisobmann des Bayrischen Bauernverbandes, überbringt seine Grüße. Doch im Mittelpunkt stehen die Kornbacher und ihre Dorfvielfalt.
Aber auch historische Fakten wurden geboten – Ruprecht Konrad blickte in einem Vortrag auf die Anfänge des Dorfes zurück: 1317 – und damit genau vor 700 Jahren – wurde „Kurbenbach“ erstmals im Lehenbuch der Grafen von Henneberg genannt. Angelegt wurde der Ort wohl schon im 12. Jahrhundert am gleichnamigen „Bach in der Heide“, was der slawisch-deutsche Mischname Kornbach wohl bedeutet.
Über Höllpass und Heide
Die Siedlungserschließung lässt sich mit der Lage an der schon zur Karolingerzeit benutzten Fernhandelsstraße aus dem Rhein-Main-Gebiet nach Böhmen, der „Egerer Straße“ erklären. Der Steilaufstieg über den „Höllpass“ und über die „Heide“ war seit dem Mittelalter gesichert. Entlang der Straße entstanden Raststationen und Spitäler. Als sich im 13. Jahrhundert das Hochstift Bamberg zurückziehen musste, wurde Bischofsgrün die zuständige Pfarrei. 1332 schon hatten die Zollern das Privileg zum Abbau und zur Verhüttung der Erze in der Region erhalten. Zu dieser Zeit wird auch der Knopfhammer, zwischen Kornbach und Gefrees gelegen, entstanden sein.
Überliefert ist auch: In Kornbach gab es 1499 ein Wirtshaus neben einer Schneid- und Mahlmühle sowie eine Schmiede. Mit der Reformation 1528 wurde der Ort evangelisch. Seit 1832 gehört Kornbach zur Pfarrei Gefrees und politisch zunächst bis 1929 zum Bezirksamt Berneck, dann zum Bezirksamt Münchberg. Und nach Auflösung des Landkreises Münchberg 1972 kam Kornbach zum Landkreis Bayreuth und wurde nach Gefrees eingemeindet.
Info: zahlreiche Informationen rund um das Dorf und das Jubiläum gibt es unter www.kornbach.de