70 Meter langes Gebäude mit 28 Wohnungen Feriendorf Obernsees: Generationenwohnen

Von Dieter Jenß
Generationenwohnen im Bereich des Feriendorfes Obernsees Foto: red

Der Gemeinderat billigte die Pläne für das Generationswohnen beim Feriendorf Obernsees. Dort soll ein 70 Meter langes Gebäude mit 28 Wohnungen entstehen. Dem Beschluss waren monatelange Verhandlungen über Änderungen voraus gegangen.

 
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Einstimmig billigte der Gemeinderat die dritte Änderung des Bebauungsplanes Feriendorf Obernsees. Dafür hatte der Rat eigentlich bereits am 24. Oktober grünes Licht gegeben. Allerdings hatte Bürgermeister Karl Lappe den Verzug in Form der Veröffentlichung ausgesetzt, wie er betonte „als wohlwollende Geste“, um eine weitere fachliche Abstimmung mit dem Landratsamt zu ermöglichen. Mittlerweile wurden die letzten Bedenken der Behörde ausgeräumt. Die seit Mai 2016 bekannten Pläne für ein Generationswohnen im Bereich des Feriendorfes Obernsees gerieten im Herbst 2016 ins Stocken.

Landratsamt hatte Bedenken

Die Bauabteilung des Landratsamtes, der Bauträger und der Gemeinderat konnten sich nicht über Änderungen für den 70 Meter langen Baukörper verständigen. In dieser Phase war sogar von der Drohung in Form einer rechtsaufsichtlichen Weisung die Rede. In der Folge hieß Annäherung das Gebot der Stunde, so Bürgermeister Karl Lappe, der auf weitere Gespräche im Januar 2017 verwies. Dabei war von einer neuen Grundrissanordnung mit oder ohne Gebäudeversatz die Rede. Problem bei den Planungen war die Fassade des Baukörpers, die nach den abschließenden Planungen im dritten Stockwerk aktuell eine Art Dachterrasse mit Loggien vorsehen. Eine der 28 Wohneinheiten ist für eine gewerbliche Nutzung vorgesehen.

Café und Bäckerei

Angedacht ist ein Café, eine Bäckerei oder ähnliches, um auch Artikel des täglichen Lebens dort anbieten zu können, so Lappe. Letztlich stimmte der Gemeinderat der Planungsvorlage mit der geänderten Fassade zu, wies allerdings auch auf den fehlenden Aufzug sowie den zu geringen Dachvorsprung hin. Zudem wurde eine Vergrößerung der Parkplätze empfohlen.

Am Ortsrand von Truppach

Nächster Schritt ist die Bekanntgabe im Amts- und Mitteilungsblatt der VG Mistelgau. In den vergangenen Monaten bewegten sich alle beteiligten Seiten, Landratsamt, Investoren und Gemeinde aufeinander zu, so Lappe. Bekanntlich ist die Wohnanlage oberhalb des Regenrückhaltebeckens geplant und schließt an die Bebauung von Truppach an. Ursprünglich war auf dem Areal ein Einkaufsmarkt vorgesehen. Verkehrsmäßig erschlossen werden soll die Wohnanlage über die Erschließungsstraße zum Feriendorf.

Als Bauherr bei dem Projekt tritt der Investor des gesamten Feriendorfes, die in Nordrhein-Westfalen beheimatete Schürgers-Hilhorst GmbH in Selfkant, auf. Die Planungen wurden zuletzt dem Architekturbüro Haase in Düsseldorf übertragen.

Soll kein Altenheim werden

Ausgeräumt wurden auch Befürchtungen des Landratsamtes hinsichtlich Konfliktsituationen, falls sich die Seniorenwohnanlage vom betreuten Wohnen weg zum Senioren- oder Altenheim entwickeln sollte. Fakt ist, dass die Gemeinde Mistelgau die vorgesehene Anlage als ein Generationenwohnen sieht und sich das Angebot an ihre Bürger und andere Interessenten richtet. Es sei nicht beabsichtigt, ein Seniorenheim einzurichten, so der Bürgermeister.

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