Altstädter zeigen Moral und siegen 4:3

Nach einer guten Stunde schien die Partie nämlich schon zugunsten der Altstädter entschieden. Die Mannschaft von Timo Rost war bis dahin gegen das zuvor in zwölf Partien sieglose, dafür aber überraschend selbstbewusst auftretende Schlusslicht schlichtweg die effektivere Mannschaft gewesen. Schon zur Pause führten die Gelb-Schwarzen nach einem Treffer des stark aufspielenden Christoph Fenninger, der einen Steilpass von Anton Makarenko verwertete (29.), mit 1:0. Und nach dem Seitenwechsel stellten Shpetim Sulejmani und erneut Fenninger mit zwei Kopfballtoren nach Flanken von Ivan Knezevic und Patrick Weimar den Spielstand binnen neun Minuten auf 3:0.

Was dann aber passierte, dürfte keiner der 250 Zuschauer im Heimstettener Stadion zuvor schon erlebt haben. Die Gastgeber hatten schon in der ersten Hälfte drei gute Chancen, dreimal blieb SpVgg-Schlussmann Sebastian Kolbe aber im Duell mit Lukas Riglewski Sieger: Erst parierte er im Eins-gegen-Eins per Fußabwehr (2.), später lenkte er einen Schuss von der Strafraumkante zur Ecke (28.) und blieb fünf Minuten vor der Pause gegen einen versuchten Heber unbeeindruckt stehen. Während verrückter 190 Sekunden zwischen der 61. und 64. Minute saß dann aber jeder Versuch – und nach zwei Toren von Riglewski und einem Treffer von Fabio Sabbagh war der Spielstand plötzlich wieder ausgeglichen.

SpVgg-Deckung verliert den Faden

Bezeichnend für diese Phase, in der die Altstädter Hintermannschaft vollkommen den Faden verlor, war vor allem Sabbaghs Treffer zum zwischenzeitlichen 2:3. Der Heimstettener Außenspieler bekam den Ball im Mittelfeld, marschierte an fünf Altstädtern vorbei und ließ dann Sebastian Kolbe keine Chance. Und in der 65. Minute – da stand es schon 3:3 – verhinderte Kolbe dann mit einer Parade gegen einen Riglewski-Freistoß aus 25 Metern das totale Fiasko aus Altstädter Sicht.

Patrick Weimar trifft per Freistoß

Zur 70. Minute hatten sich seine Vorderleute dann aber wieder gefangen – und es folgte eine Schlussphase, in der beide Mannschaften mit offenem Visier auf den Siegtreffer spielten. Die Altstädter taten sich jedoch schwer, bis in der 81. Minute Marcel Schiller in die Partie kam und für frischen Wind sorgte. Nach einem Solo über links bediente der Flügelspieler Sulejmani, der aus kurzer Distanz aber vergab. Nach einem weiteren Alleingang holte Schiller mit der nächsten Aktion einen Freistoß in zentraler Position heraus – und den schlenzte Weimar frech ins Torwarteck und versetzte damit den Altstädter Anhang, der gut die Hälfte der Zuschauer ausmachte, in Ekstase. Acht Minuten gab es aber noch zu überstehen – und in der 94. Minute hätte sich Okhan Akkurt auch beinahe noch die Chance aufs 4:4 ergeben, doch er erreichte den Ball nicht mehr.

Stattdessen gab es nach dem Schlusspfiff ausgelassenen Bayreuther Jubel über den hart erkämpften Sieg, durch den man die Position im Tabellenmittelfeld (11.) festigen konnte – der Vorsprung auf die Abstiegszone wuchs auf sechs Zähler, weil die Teams auf den Plätzen 15 bis 18 allesamt ohne Punkte blieben. Am kommenden Samstag geht es dann im Heimspiel gegen den FC Schweinfurt 05, Anstoß im Hans-Walter-Wild-Stadion ist um 14 Uhr.

Statistik

SV Heimstetten: Riedmüller – Thomik, Wellmann, Günzel, Beierkuhnlein – Sabbagh (80. Ebeling), Regal, Schels, Hannemann – Riglewski – Akkurt.

SpVgg Bayreuth: Kolbe – Golla (63. Golla), Dengler (71. Götzendörfer), Eder, Weimar – Makarenko, Schwarz, Wolf, Knezevic (81. Schiller) – Fenninger, Sulejmani.

SR: Beitinger (Regensburg); Zuschauer: 250.

Tore: 0:1 Fenninger (29.), 0:2 Sulejmani (48.), 0:3 Fenninger (55.), 1:3 Riglewski (61.), 2:3 Sabbagh (62.), 3:3 Riglewski (63.), 3:4 Weimar (87.).

Gelbe Karten: Wellmann, M. Hannemann, Sabbagh, Schels – Schwarz.