2000 Haushalte ohne Strom Sturm fegt über Franken

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PEGNITZ. In der Nacht von Sonntag auf Montag fegte Sturm Eberhard über Franken hinweg und verursachte Schäden. Vor allem mit umgefallenen Bäumen und Geäst, die teils Straßen und Wege blockierten, hatten die Feuerwehren und Bauhöfe einiges zu tun.

 
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Allein in Pegnitz waren es zehn Einsätze, zu denen die Polizei ausrücken musste. So berichtet Harald Düplois: „In der Regel waren es Bäume, die gebrochen oder umgekippt sind und eine Gefahr darstellten. Zudem fiel eine Werbetafel an der Pfarrer-Dr.-Vogl-Straße oberhalb des Kinos um.“ Zur Sicherung kamen zusätzlich Mitarbeiter des Bauhofs. „Bereits am Donnerstag letzter Woche haben wir die Firma Tiefenbacher Außenwerbung darüber informiert, dass die Tafel Mängel aufweist“, erklärt Bauhofleiter Ottmar Kretschmar, „für den Sturm war diese dann nicht mehr gerüstet.“ Die zwei Kanthölzer, die im Boden verankert waren, müssen nun von der Firma erneuert werden. Oder es muss eine komplett neue Werbetafel platziert werden. Der Bauhof sicherte den Ort nur provisorisch.

Beschädigte Stromleitung

„Nichts Spektakuläres. Wir hatten schon größere Stürme mit mehr Einsätzen“, sagt Düplois. Die Feuerwehr aus Pegnitz hatte, neben der beschädigten Starkstromleitung in Troschenreuth, keinen weiteren nennenswerten Einsatz, berichtet Kommandant Roland Zahn. Bei einer Alarmierung in Neudorf war die örtliche Feuerwehr schneller.

Mit einem umgefallenen Baustellenzaun hatte der Bauhof in Auerbach zu kämpfen. „Unsere Mitarbeiter hatten das eigenständig bemerkt und im Anschluss auch direkt die Baustelle kontrolliert“, berichtet Bauhofleiter Matthias Regn, „gerade die Zäune mit einer Folie bieten eine große Angriffsfläche. Diese wurden dann entfernt.“ Zudem habe man mehrere kleine Bäume beiseite geschafft oder ganz entfernen müssen. „Bei uns war im Prinzip nichts“, sagt Regn.

Steine so groß wie ein Schreibtisch

Einen interessanteren Einsatz hatte der Bauhof in Pottenstein. Dort hat der Sturm zwei Bäume aus dem Boden gerissen und zusätzlich Steine aus einer Felswand gelöst. „Das Material war nicht klein. Ein Stein war so groß wie mein Schreibtisch“, sagt Bauhofleiter Klaus Eckert. „Da die Gefahr bestand, dass die Steine auf die B 470 rollen, mussten wir sofort handeln.“ In einer Gemeinschaftsaktion mit dem Staatlichen Bauamt wurden zur Sicherung Ampeln aufgestellt und der Verkehr gestoppt. Ungefähr eine Tonne Geröll musste mit einem Bagger entfernt werden. Zuvor wurde ein Mitarbeiter mit Rettungsgeschirr abgeseilt. So erklärt Eckert weiter: „Mit einem Brecheisen konnte er die Steine und das Geröll entfernen. Dabei lösten sich dann weitere Steine. Den Rest erledigte der extra angeforderte Bagger.“ Im Nachgang überprüfte man die Stelle. Die Bäume wurden abgesägt und entfernt.

Geschultes Personal im Einsatz

Die Feuerwehr Neuhaus musste zweimal ausrücken. Auch hier waren es umgefallene Bäume. „Ein großer Baum fiel auf die Ortsverbindungsstraße bei Finstermühle“, sagt Feuerwehrmann Roland Löb, „man ist immer vorsichtig bei solchen Aktionen.“ Gerade während eines Unwetters. Jederzeit könnte ein weiterer Windbruch erfolgen und das Leben der Feuerwehrleute gefährden. So wird vorab geprüft, ob man etwas unternimmt oder abwartet. Zudem dürfen nur geschulte Feuerwehrleute an den Baum. Dafür gibt es eine Motorsägeschulung. Zudem muss eine entsprechende Schutzausrüstung angelegt werden – samt speziellem Helm, Ohrenschützern und Beinschutz. Die restlichen Einsatzkräfte sichern ab, leuchten alles aus und halten sich für weitere Maßnahmen bereit.

Stundenlanger Stromausfall

„Der Sturm verlief recht unspektakulär“, sagt der Bayernwerk-Pressesprecher Maximilian Zängl. So gab es ab 18 Uhr eine Störung in Pegnitz und Pottenstein. 2000 Haushalte waren ohne Strom. Die Leitstelle realisierte den Ausfall recht schnell und schickte Servicetechniker in das Gebiet. „Damit wir die Haushalte wieder mit Strom versorgen können, müssen wir erst den Abschnitt und die Ursache kennen. Dann wird dieser Bereich abgeschaltet und der Strom über ein anderes System eingespeist“, sagt Zängl. Das Ganze dauerte drei Stunden – gegen 21 Uhr hatte der letzte Haushalt in der Region wieder Licht.

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