0:3 gegen Spitzenreiter Viel Lob für BSV, aber kein Punkt

Von Jürgen Schott
Im Angriff erzielte der BSV 98 oft nicht die gewohnte Wirkung. In dieser Szene blieb Lukas Neidl (rechts) im starken Block des TSV Mühldorf hängen. Foto: Peter Kolb Foto: Peter Kolb Pressefotograf Heinrich von Kleist Strasse 52 95447 Bayreuth Mobil: 0175/5271390 Mail: Fotograf.Kolb@gmx.de Spark. B

VOLLEYBALL. Großen Widerstand geleistet, viel Lob gehört, doch am Ende mit leeren Händen dagestanden – die Herren des BSV 98 Bayreuth konnten ihre großen Pläne gegen den makellosen Regionalliga-Spitzenreiter TSV Mühldorf nicht in die Tat umsetzen. Aus dem potenziellen Weiße-Weste-Beschmutzer wurde ein Etwas-Frust-Schieber. Der Grund dafür in Zahlen: 0:3 (24:26, 21:25, 23:25).

 
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„Ein Satzgewinn war möglich, vielleicht sogar zwei“, fasste BSV-Angreifer Jörg Fredersdorf den Tenor in seiner Mannschaft zusammen. Dem wollte Michael Mayer, der Trainer des Siegers und Halbzeitmeisters, nicht widersprechen. „Das war sicher kein leichtes Spiel für uns, wie man es nach einem 3:0 denken könnte“, sagte der Mühldorfer. „Das konnte auch ganz anders ausgehen. Bayreuth war jedenfalls unser bisher stärkster Gegner in dieser Saison.“

Umso mehr freuten sich die mit komplettem Kader angereisten Oberbayern über ihren achten Sieg im achten Spiel, den inoffiziellen Titel des Hinrunden-Besten und nun sechs Punkte Vorsprung in der Tabelle auf Verfolger Zirndorf. Weitere zwei Zähler dahinter sind die Bayreuther Vierter. Die letzte Aufgabe des Jahres 2018 führt sie am kommenden Samstag zum Nachbarn SC Memmelsdorf.

Ein erster Teilerfolg schien sich in Satz eins anzubahnen, als die Gastgeber nach 9:12-Rückstand fünf Punkte in Folge machten – an dreien war Kapitän Fabian Buck beteiligt. Jan Wißling krönte später einen schnellen Angriff über die Mitte zum 20:19, mit dem die „Crunchtime“ begann. Hier aber war der selbstbewusste und kaum Fehler machende TSV stärker. Zudem hatte er auch „in einer entscheidenden Situation Glück“, wie Mayer zugab. Was wohl nur die wenigsten Schiedsrichter bemerkt hätten, nämlich dass BSV-Libero Chris Dinkel beim Stand von 23:23 den Ball in der Drei-Meter-Zone pritschte und Milan Dörnhöfer den Pass verbotenerweise zu einem Angriff nutzte, entging Thomas Karg nicht. Statt Satzball für Bayreuth also Satzball für den Gast, der seine zweite Chance mit einem Ass von Fabian Bartsch nutzte. Apropos Bartsch: Den Mühldorfer Angreifer mit der Nummer 14 konnten die Oberfranken nur selten blocken. Die Coaches Dörnhöfer und Manuel Wolz sahen vor allem darin den Grund, dass an diesem Tag nicht mehr herausgesprungen war.

Angriff nicht mit der gewohnten Wirkung

Der BSV war beim Service diesmal gut, in der Annahme solide und zeigte in der Feldabwehr einige spektakuläre Szenen mit Rettungstaten weit außerhalb des Feldes. Allein der Angriff drang nicht in gewohntem Maße durch, obwohl Fredersdorf einen starken dritten Durchgang spielte. In diesem machten die Bayreuther nach einem 0:2-Start fünf Punkte nacheinander, um sofort wieder einzubrechen. „Mühldorf machte es uns aber auch sehr schwer, bei eigenem Aufschlag zu punkten“, sagte Fabian Buck.

Da der Gast nun auch nicht mehr so viele Aufschlagfehler beging wie in den Sätzen zuvor (sieben bzw. sechs), ließ er die Hausherren nach dem 14:14 nie wieder vorbei. Die Bayreuther Aufholjagd vom 18:21 zum dreimaligen Gleichstand (21:21, 22:22, 23:23) war nutzlos, weil beim ersten Matchball eine schlechte Annahme einen erfolgversprechenden Angriff unmöglich machte.

„Immerhin haben wir Mühldorf richtig gefordert“, analysierte Manuel Wolz, „die Chancen zu einigen Punkten mehr waren da.“ Beim Sieger sah sich Spielertrainer Mayer (der diesmal nicht auf dem Feld eingriff) genötigt, seine Akteure zu bremsen: „Einige der Jungen planen schon die Aufstiegsfeier. Aber wie von selbst geht der Titelgewinn bestimmt nicht. Wobei ich uns am Ende schon vorn sehe und dahinter einen Vierkampf mit Zirndorf, Bayreuth, München und Marktredwitz.“

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