Zwölf Mal mit dem Rad zur Burg

Von Sonny Adam
Das sind echt starke Männer: Statt sich am 6. Januar einfach nur Stärke anzutrinken, fassten einige passionierte Radler den Entschluss, Stärke beim Radeln zu beweisen. Zwölf Mal wollten die Hartgesottenen den Burgberg hinauf und hinunterradeln – trotz eisiger Temperaturen von minus 18 Grad. Foto: Sonny Adam Foto: red

Am 6. Januar trinken sich Männer Stärke an. Diesen Brauch wollten einige hartgesottene Kulmbacher aus Stadt und Landkreis aufnehmen. Nur galt es nicht, zu trinken, sondern den Burgberg zu bezwingen: mit dem Rad, trotz eisiger Temperaturen von minus 18 Grad.

 
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Am 6. Januar war es klirrend kalt: Selbst morgens um 10 Uhr hatte es noch Minusgrade im zweistelligen Bereich. Doch das kann echte Rad-Fans nicht schrecken, sagten sich Jens Mangelberger, Dominik Hildner und seine Freunde. Gemeinsam wollten sie sich wieder Stärke anradeln. Das bedeutet: Alle, die gerne mit dem Mountainbike unterwegs sind, wollten sich morgens hinter der Petrikirche treffen, hatten die Radler und Ultrasportler via Facebook ausgemacht. Und dann wollten die Jungs zwölf Mal den Burgberg bezwingen – quasi ein Mal für jeden kommenden Monat.

Training für den Ultramarathon

„Ich muss nachher noch arbeiten, ich muss halt ein bisschen schneller machen“, sagte Marco Rödel (31). Der 31-Jährige arbeitet in der Kommunbräu – und er legte ein beachtliches Tempo vor. Denn während seine Mitstreiter gerade einmal den Berg bezwungen hatten, war er schon zum zweiten Mal oben. „Ich sehe die Aktion als Training für den Ultramarathon“, sagte Rödel und strampelte sich tapfer immer wieder nach oben. Jens Mangelberger (45) ist ein ausdauernder Läufer, doch auch er wollte bei der Mountainbiketour mit von der Partie sein. „Ich laufe eigentlich alles über sechzig Kilometer“, sagte Mangelberger. Auch er ließ sich von der Kälte nicht schrecken. „Warm wird es uns schon“, sagte er. „Die ganze Aktion dauert ein bisschen länger als zwei Stunden. Ich war letztes Jahr schon dabei“, erzählt indes Dominik Hildner (36). Er hofft, dass sich die Aktion am Burgberg ausdehnt und dass irgend wann einmal so viele Radler kommen, um gemeinsam den Burgberg zu bezwingen, dass am 6. Januar der Berg für den öffentlichen Verkehr gesperrt werden muss. „Das wäre mein Traum“, sagt Hildner. „Ich fahr einfach saumäßig gerne Rad. Ich fahre sowieso jedes Jahr so etwa 10 000 Kilometer. Für mich war’s klar, dass ich dabei bin.

"Das macht doch Spaß"

Das macht doch Spaß“, sagt indes Markus Zigan (39). Der jüngste „starke Mann“ war gerade erst neun Jahre alt. „Ich habe mir vorgenommen, dass ich einmal rauffahre“, erklärte Basti Geuther. Auch sein Papa Jörg Geuther (38) war mit von der Partie, fuhr immer wieder den Burgberg hinauf. Und die Mama und der kleine Bruder standen am Weg und feuerten den kleinsten, aber stärksten Teilnehmer kräftig an. „Es kommt ja auch nicht darauf an, dass man zwölf Mal hinauffährt, Hauptsache man ist dabei“, sagte Ronny Scheiding.

Nicht die Beine, sondern die Lunge ist das Problem

„Während der ersten zwei, drei Runden hat man ganz schön die Kälte in den Händen gespürt, aber danach ging es gut“, zog Ronny Scheiding Bilanz. Nach neun Runden allerdings musste der 29-jährige Mainleuser passen. Denn sein Hinterrad verlor Luft. „Die Beine sind eigentlich gar nicht so sehr das Problem gewesen, eher die Lunge – das lag wohl an den Temperaturen“, erklärte Scheiding. Doch bereut, bei der Ausnahme-Aktion mit von der Partie gewesen zu sein, hat er es nicht: im Gegenteil. Wer den Burgberg mit dem Fahrrad hochradelt, legt übrigens 100 Höhenmeter zurück. Insgesamt bewiesen alle Radler, die beim Stärke-Anradeln mit von der Partie waren, dann rund 22 Kilometer zurück.

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