„Wir versuchen einen Spagat zwischen dem Reformationsjubiläum und den Creußener Krügen, auf denen Martin Luther und sein Wegbegleiter Philipp Melanchton zu sehen sind“, sagt Marianne Abel, Leiterin des Krügemuseums. Zusammen mit Michael Neubauer und einigen Mitarbeitern des Museums hat sie die Ausstellung konzipiert. Schmuckstück ist ein Krug aus dem Jahr 1617, als das hundertjährige Jubiläum begangen wurde. Es ist ein unbemalter brauner Creußener Steinzeugkrug, der die damals typischen scharf geschnittenen Applikationen – zu sehen sind Luther und Melanchton – und Renaissancebögen zeigt. Eine Textzeile am Fuß zeigt, für wen er gefertigt wurde: Joachim Bechmann, ein Lehrer aus Thüringen, aus einer Pfarrers- und Gelehrtensippe. Durch Zufall war man an dieses Schmuckstück, dass aus der privaten Sammlung eines Kunstsammlers aus dem Nürnberger Raum stammt, gekommen. Neubauer, der von diesem und einem weiteren Lutherkrug aus der Zeit wusste, hatte versucht, über einen Antiquitätenhändler an ein Bild des Kruges heranzukommen. Der Händler stellte dann den Kontakt zu dem Sammler her, der zwei Krüge dem Creußener Museum für die Ausstellung zur Verfügung stellt.