Zweigleisige Strategie
Deshalb verfolgen Gefrees und Hollfeld eine zweigleisige Strategie. „Wir schützen alte Ensembles und weisen kleine, neue Wohngebiete aus“, sagt Harald Schlegel. Denn Altbau sei nicht jedermanns Sache. Der häufig kritisierte Flächenverbrauch an den Ortsrändern wird dadurch ein wenig gebremst.
Für ihre großzügig bemessenen Gewerbegebiete im Weißmaintal musste die Gemeinde Himmelkron bereits vor 15 Jahren Kritik wegen des gewaltigen Flächenverbrauchs einstecken. Kritische Stimmen gab es auch wegen der Ausweisung von zahlreichen Bauplätzen trotz der Leerstände im Ort. „Das Problem Leerstände haben wir gelöst“, sagt Bürgermeister Gerhard Schneider. Die enorme Nachfrage nach neuen Bauflächen hätte die Gemeinde anders gar nicht lösen können, so Schneider.
Ein Kraut gewachsen
Doch ist gegen Leerstände und Flächenfraß tatsächlich ein Kraut gewachsen? Die Schwierigkeiten liegen oft ganz woanders. So wies Bürgermeister Klaus Wagner aus Kirchenpingarten darauf hin, dass den Gemeinde häufig das Geld fehle, um finanzielle Anreize für die Nutzung von Leerständen zu schaffen. Die Zuschüsse seien freiwillige Leistungen, die für Gemeinden mit Stabilisierungshilfe ausgeschlossen wären. Waischenfelds Bürgermeister Edmund Pirkelmann sieht den Schlüssel für die Lösung des Problems in der Ansiedlung neuer Arbeitsplätze. Politischen Druck auf den Gesetzgeber will die stellvertretende Landrätin Christa Reinert-Heinz machen, um das Problem Leerstände und Flächenfraß in den Griff zu bekommen.
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