Zwei Standorte: Wohin mit dem Möbelriesen?

Von Moritz Kircher

Markgrafenkaserne oder Dr.-Konrad-Pöhner Straße? Der Bauausschuss befasst sich heute mit zwei möglichen Standorten für einen neuen Möbelriesen in Bayreuth. Die in Frage kommenden Unternehmen halten sich bedeckt. Von anderer Stelle kommen Zweifel, ob die Stadt das Richtige tut.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Interessenten

Die Stadtverwaltung hat beide Standorte untersucht und festgestellt, dass beide gleichermaßen geeignet sind, um einen Möbelriesen anzusiedeln. Interesse bekunden nach Auskunft des Rathauses XXXLutz und Möbel Höffner. Auf Kurier-Anfrage halten sich beide Unternehmen bedeckt. Bei Möbel Höffner heißt es, man äußere sich grundsätzlich nicht zu laufenden Verfahren bei der Standortsuche, sondern lediglich, wenn es Ergebnisse zu verkünden gibt. Oder in Ausnahmefällen, wenn es von Firmenseite aus politischen Gründen angebracht erscheint, so ein Sprecher von Möbel Höffner. Also keine Auskunft auf die Fragen, wie weit die Planungen für Bayreuth sind, ob das Unternehmen noch andere Standorte in der Region im Auge hat oder ob man einen der beiden möglichen Bayreuther Standorte präferiere.

Bei XXXLutz gibt man sich nicht so zugeknöpft. „Das Interesse einer Ansiedlung hat weiterhin eine hohe Priorität“, heißt es von dort auf Kurier-Anfrage. Andere Grundstücke in der Region kommen für Lutz offenbar nicht in Frage. Und bei der Frage, ob man eines der beiden Grundstück bevorzugen würde, hält sich das Unternehmen zurück. Man wolle den Beratungen im Bauausschuss der Stadt Bayreuth nicht vorgreifen.

Standort Markgrafenkaserne

Das Grundstück alleine ist nicht groß genug. Es müssten noch Teile eines Nachbargrundstücks integriert werden. Außerdem sei ursprünglich eine Nutzung der Fläche als Logistikpark angedacht gewesen. Ein Möbelhaus sei eine „höherwertige Art der baulichen Nutzung“. Wenn die Stadt durch den Verkauf des Grundstücks höhere Erlöse als erwartet erzielt, müssten Gelder aus der Städtebauförderung teilweise zurückgezahlt werden. Das habe die Regierung von Oberfranken mitgeteilt. Das Urteil der Stadtverwaltung: Es ist noch einiges zu regeln. Aber eine Ansiedlung ist möglich.

Standort Dr.-Konrad-Pöhner-Straße

Es gibt genug Platz auf dem Grundstück an der Autobahnausfahrt Bayreuth-Süd. Zu viel sogar. Das Grundstück befindet sich in Privatbesitz. Die Stadt teilt mit, dass das Grundstück deutlich größer ist, als für einen Möbelmarkt benötigt. Die Ansiedlung dort wäre möglich. Den Rest des Grundstückes könnte die Stadt erwerben und der Universität für Erweiterungen und Ausgründungen zur Verfügung stellen. Das Urteil der Stadtverwaltung: Das Grundstück ist wohl grundsätzlich verfügbar, die Ansiedlung eines Möbelriesen möglich.

Kritik an der Stadt

Auch in Himmelkron gab es mal Pläne, einen Möbelriesen im Gewerbegebiet an der Autobahn anzusiedeln. Doch daraus wurde nichts. Aus landesplanerischer Sicht hätte die Staatsregierung eine Erlaubnis geben müssen. Denn ein Möbelhaus auf die grüne Wiese, das geht nicht ohne Weiteres. Doch die Erlaubnis kam nicht. Auch weil Bayreuth interveniert hatte. Die Stadt habe damals Stellung bezogen und darauf hingewiesen, dass ein Möbelriese in Himmelkron nicht mit dem Landesplanungsrecht vereinbar sei, sagt Sprecher Joachim Oppold.

Der Himmelkroner Bürgermeister Gerhard Schneider sieht es anders. Auf maßgebliches Betreiben der Stadt sei die Ansiedlung in Himmelkron verhindert worden. Ein Argument sei gewesen, dass ein Möbelriese das Innenstadtsortiment in Bayreuth gefährde. Doch das sieht Schneider nun genauso gefährdet, wenn XXXLutz oder Möbel Höffner an den Stadtrand von Bayreuth zieht. „Ich bin gespannt, wie man das im Bayreuther Stadtrat argumentieren will“, sagt er. Aktuell gebe es keine Bestrebungen, ein Möbelhaus nach Himmelkron zu holen.

Bilder