Zwei Meistertitel in Karate

Von Ralf Münch
Paul Pfaffenberger aus Engelmannsreuth gewinnt zwei Titel bei den Bayerischen Meisterschaften im Karate. Foto: Ralf Münch Foto: red

Man muss nicht nach Japan fahren, um ein waschechtes Karate-Kid sehen zu können. Manchmal wohnt eines direkt neben der Tür. So wie Paul Pfaffenberger aus Engelmannsreuth.

 
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Vergangenen Samstag waren die Bayerischen Meisterschaften in Feldkirchen. Der Neunjährige trat an und machte sowohl den ersten Platz im Kumite (hier wird gegen einen Partner gekämpft) und auch im Kata, wo vor den Richtern Bewegungsabläufe gezeigt werden müssen.

Blaue Flecken hat er keine, mit der Nase ist alles gut. Denn beim Kampf mit einem Partner muss vor dem „Einschlag“ abgestoppt werden. Wird der Schlag komplett ausgeführt, ohne abzustoppen, wird man disqualifiziert.

Ein guter Kämpfer

Eigentlich ist es für Paul jetzt nichts Ungewöhnliches, einen ersten Platz bei einer Bayerischen Meisterschaft zu machen, denn vergangenes Jahr holte er bereits einen im Kumite. Wobei er selber überrascht war, dass er gleich zwei erste Plätze holte. Denn „da waren wirklich viele gute Kämpfer da“.

Sein Vater, Peter Pfaffenberger: „Dass jemand in den beiden Disziplinen den ersten Platz macht, ist eine Seltenheit. Besonders, wenn man sich anschaute, welch klasse Karateka hier am Start waren“, sagt er und ist stolz auf die Leistung seines Sohnes.

Wo er meistens nur einmal, maximal zweimal in der Woche in seinem Verein in Bayreuth trainiert, bekommt er als Vorbereitung zu einer Meisterschaft ein Intensivtraining mit Henry Landeck, dem Bundesstützpunkttrainer vom Shotokan Karate-Zentrum in Kulmbach. „Zur Vorbereitung habe ich dann schon dreimal in der Woche trainiert“, sagt Paul.

Gebrochenes Bein

Sein nächstes Ziel? Die Süddeutsche Meisterschaft in Immenstadt im Oktober. „Bis dahin bin ich wieder fit“, sagt Paul. Denn momentan hat er sich ein Bein gebrochen – nicht beim Karate. Einen Tag nach seinem Gewinn ist das beim Fußballspielen passiert und für mindestens drei Wochen fällt sein Training aus.

Eigentlich war die Deutsche Meisterschaft in Bochum im Juni sein Plan, aber das klappt nun nicht. Und er ist von sich selber überzeugt: „Ich rechne mir da schon gute Chancen aus, einen der ersten drei Plätze zu machen. Schön wäre das natürlich“, grinst er.

Die Frage nach seinem Lieblingsfilm stellt sich natürlich. Es sind, wie vermutet, die verschiedenen Folgen von Karate Kid. Und Filme mit Bruce Lee kennt er natürlich auch. War ja klar.

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