Zwei Mädchen geben sanierte Straße frei

Von Ralf Münch
Straßenfreigabe Weidenhüll-Leienfels. Foto: Ralf Münch Foto: red

Wenn halb Leienfels auf den Beinen ist und zwei kleine Kinder ein Absperrband durchschneiden dürfen, dann muss es sich um etwas Besonderes handeln. So wie jetzt, als die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Weidenhüll und Leienfels für den Verkehr freigegeben wurde.

 
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Den beiden kleinen Leienfelserinnen Sofie und Rahel Häfner wurde die Ehre zuteil, die 1325 Meter lange Straße, die die beiden Ortsteile miteinander verbindet, mit der Schere in der Hand freizugeben. Ein Projekt mit einem Kostenumfang von brutto 613 000 Euro. Knapp 604 000 Euro sind dabei zuwendungsfähig mit 75 Prozent, die vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE) getragen werden (wir berichteten).

Verhandlungen um Grunderwerb

„Wir hatten uns bereits 2009 Gedanken gemacht, die Straße zu sanieren und beim ALE formlos Zuwendungen beantragt“, so der Pottensteiner Bürgermeister Stefan Frühbeißer. Gut Ding braucht allerdings Weile. Besonders dann, wenn es auch um Belange des Naturschutzes oder um Verhandlungen um Grunderwerb geht. In diesem Jahr ging es schließlich los. Und es ging schnell: Am 9. März war die Baueinweisung, jetzt ist schon alles fertig. Bis auf einen Zaun, der noch auf einen Privatgrund bei Weidenhüll errichtet werden muss – eine Kleinigkeit verglichen mit dem gesamten Vorhaben. Gerd Ziegler, Bauleiter vom Ingenieurbüro Baur Consult, ist mehr als zufrieden mit den raschen Straßenbauarbeiten.

Felsiger Untergrund

„Eigentlich hätten wir sogar auch schon eine Woche früher damit fertig werden können“, sagt er. Wenn man nicht zwei Tage wegen zu heftigen Regens hätte aussetzten müssen. Und auch, weil der Untergrund felsiger gewesen war als man vermutet hatte. Ziegler: „Da steckt man nicht drin. So was kann immer wieder einmal passieren.“ Frühbeißer bedankt sich bei den Leienfelsern, weil diese während den Bauarbeiten nur über Umwege zu erreichen waren.

Erreichbarkeit von Leienfels verbessert

Und auch für die Geduld, wenn es bei manchen Bürgern deswegen vielleicht einigen Ärger gegeben haben sollte. Frühbeißer stellte aber auch heraus, dass durch die neue Straße die Erreichbarkeit von Leienfels sich wesentlich verbessert habe – ein Zugewinn für die Ortschaft. Diese Meinung teilt auch Lothar Winkler, stellvertretender Leiter des Amts für ländliche Entwicklung. „Wir sind gehalten, Zuschüsse nur dann zu geben, wenn abgestimmte Konzepte vorhanden sind. Eines unserer Ziele ist es den ländlichen Raum zu stärken“, so Winkler.

Infrastruktur im ländlichen Raum

Einzelhöfe, Weiler oder Ortschaften, die abgelegen sind, sollen besser erreichbar werden. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Infrastruktur im ländlichen Raum passt“, sagt Winkler weiter. Eine vernünftige Ortsanbindung würde dafür sorgen, dass sich Familien dann eher überlegen, dort auch sesshaft zu werden. Dabei zeigt Winkler auf Sofie und Rahel mit den Scheren in der Hand: „Genau für euch tun wir das.“