Gehobenes Wohnen für Studenten soll im kommenden Jahr den Anfang machen auf dem ehemaligen Zapf-Gelände Zuwachs auf dem Zapf-Gelände

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Die Jost Unternehmensgruppe aus Grünwald plant den Bau eines Mini-Campus, eines Hotels und eines Gründerzentrums. Die Gruppe hat rund 22.000 Quadrameter der ehemaligen Zapf-Fläche gekauft. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Die Technologieachse auf dem ehemaligen Zapf-Gelände wächst: Entlang der Universitätsstraße baut die Jost-Unternehmensgruppe aus Grünwald ab dem kommenden Jahr drei Gebäude. Geplant sind ein Hotel, ein Mini-Campus und ein Gründerzentrum samt Flächen, die auch die Universität nutzen kann. Jetzt ist klar: Mit dem Mini-Campus wollen die Investoren beginnen. Die Höhe der Investition steht jedoch noch nicht genau fest.

 
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Sondergebiet Forschung und Entwicklung nennt sich die Fläche. Rund 22.000 Quadratmeter stehen zur Verfügung auf den drei Grundstücken. Die Jost Unternehmensgruppe sei schon lange aktiv im "studentennahen Bauen", sagt Thomas Klein, Mitglied der Geschäftsleitung, im Gespräch mit dem Kurier. Ziel des Unternehmens sei es an jedem Standort, "etwas zu addieren, was es dort bislang nicht gibt", sagt Klein. Auf Bayreuth sei man eher durch Zufall gekommen. Allerdings: "Die Lage der Grundstücke ist einzigartig."

Studentisches Wohnen, Nahversorgung, Gastronomie

Der Mini-Campus, der auf dem Grundstück links neben dem Gebäude der Fraunhofer-Projektgruppe entstehen wird, umfasse im Wesentlichen studentisches Wohnen, Nahversorgung, Gastronomie. Klein geht aktuell davon aus, dass rund 200 Wohnungen dort entstehen werden. "Wir sprechen nicht von Luxus, aber gut ausgestattetem Wohnraum", mit dem man ein anderes Klientel anspreche als die Studenten, die im Wohnheim wohnen. An fünf Standorten sei das Konzept, das im Garching Living-Center zum ersten Mal umgesetzt wurde, als Ergänzung zum bestehenden Angebot immer gut angenommen worden. Mit einem Baubeginn für den ersten Abschnitt rechnet Klein frühestens in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres. "Wir haben keine Eile, lassen uns lieber Zeit mit der Planung, um ein optimales Konzept für den Standort zu entwickeln.“

Gründerzentrum und ein Hotel

Für das Grundstück entlang der Universitätsstraße stadteinwärts laufen Gespräche mit der Wirtschaftsförderung der Stadt und der Universität: Angedacht sind aktuell ein Gründerzentrum und Flächen, die von der Uni angemietet werden könnten. Abgeklopft wird derzeit ebenfalls, wie ein Hotel auf dem Eckgrundstück an der Dr.-Konrad-Pöhner- zur Universitätsstraße aussehen kann, auf welche Bedürfnisse es zugeschnitten sein soll.  

Passt in die Stadtentwicklung

"Das passt genau rein in die Stadtentwicklung", sagt Fredy Schmidt, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Bayreuth über das Projekt, das der Münchner Unternehmer Jürgen Jost auf dem Zapf-Gelände umsetzen will. Seit längerer Zeit, sagt Fredy Schmidt, arbeite die Wirtschaftsförderung mit der Firma Zapf zusammen, um die Flächen dort zu verwerten. Gegenüber der Einfahrt zum Uni-Campus hat sich schon einiges bewegt: Die Fraunhofer-Projektgruppe für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) hat dort gebaut, zwei Grundstücke weiter entsteht ein Studentenwohnheim.

Warten auf den richtigen Partner

Das Fraunhofer-Projekt sei "ein bisschen im Vorgriff zu den anderen Flächen" angepackt worden, sagt Dieter Zehner, Leiter des Bereichs Immobilienmanagement der Firma Zapf, am Montagnachmittag im Gespräch mit unserer Zeitung. Bei den Flächen, die Zapf jetzt an den Münchner Investor verkauft hat, handle es sich um Grund,"der nicht mehr betriebsnotwendig ist", wie Zehner es formuliert. Seit etwa einem Jahr sei klar gewesen, dass man die Grundstücke verkaufen wolle. "Wir haben das aber nicht offensiv angeboten. Wir wollten die richtigen Partner haben, um das Konzept, das wir mit der Stadt ausgearbeitet haben, umsetzen zu können." Die Stadt, die Uni und die Firma Zapf als Verkäufer der Grundstücke stünden in engen Gesprächen, was das Konzept für die Flächen betrifft, die von Industriegrund in Flächen für Forschung und Entwicklung umgewidmet worden sind.

Erstes Gebäude wird bald abgerissen

Auf dem verkauften Grund soll es jetzt schnell gehen: "Die Halle 8 beispielsweise ist bis 31. Dezember platt", sagt Zehner. Die Abbruchgenehmigung liegt vor, die Halle werde bereits ausgeräumt. Übernächste Woche beginnt der Abbruch. "An der Stelle wird einmal der Mini-Campus entstehen." Das Eckgrundstück zur Dr.-Konrad-Pöhner-Straße soll "mit einem Leuchtturmprojekt für Bayreuth bebaut werden", sagt Zehner. Das Hotel, das dort gebaut werden soll, wird die anderen Gebäude auch überragen: 20 Meter hoch kann es werden, drei Meter höher als das Fraunhofer-Gebäude und die anderen Häuser, die an der Universitätsstraße entlang stehen werden.

Hotel? Wäre wünschenswert

Speziell die Ansiedlung eines Hotels auf dem Grundstück begrüßt Manuel Becher, der Geschäftsführer der Bayreuth Marketing und Tourismus-GmbH (BMTG). "Die Kapazitäten in Bayreuth sind irgendwann erschöpft." Aktuell komme man auf rund 370.000 Übernachtungen im Jahr, mittelfristig rechnet Becher mit 400.000 Übernachtungen in Bayreuth. Spätestens ab 2018, wenn die Stadt mit der Wiedereröffnung des Weltkulturerbes Markgräfliches Opernhaus einen weiteren Besuchermagnet habe. Bayreuth sei nicht nur während der Festspielzeit, sondern auch im Frühjahr und Herbst oft ausgebucht. "Es würde mich freuen, wenn ein Hotel kommt, das zusätzliche Übernachtungen generiert." Wenn sich Becher eine Hotel-Kategorie wünschen könnte, wäre das "kein weiteres Vier-Sterne-Haus. Den größten bedarf hätten wir bei Drei- oder Zwei-Sterne-Häusern, denn auch Zwei-Sterne-Häuser können heute chic sein".

Fläche mit Vorteilen

Die Fläche an der Uni habe aus Sicht Bechers zwei Vorteile: "Es liegt sehr autobahnnah. Viele Gäste aus Polen oder Dänemark übernachten in Bayreuth auf der Durchreise, beispielsweise wenn sie in den Skiurlaub fahren". Und: "Auch die Uni wird sicher dort für viele Übernachtungen sorgen." 

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