Zutrauliche Elster erfreut Spaziergänger

Von Johanna Strütt
Die zahme Elster von Leups. Foto: red Foto: red

Seit einigen Wochen ist eine zahme Elster im Pegnitzer Gemeindeteil Leups zu Hause und begleitet die Bewohner bei dem ein oder anderen Spaziergang.

 
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Normalerweise wird dieser Vogelart nichts Gutes nachgesagt: als diebisch gelten die Elstern im Volksmund. Doch auf den Vogel, der seit etwa drei Wochen in Leups unterwegs ist, trifft das nicht zu. „Als sie mir das erste Mal auf die Schulter gehüpft ist, habe ich schon einen Schreck bekommen“, erzählt Tanja Bachmann-Spieler. „Ich habe aber schnell gemerkt, dass sie ganz zahm ist und nicht mit dem Schnabel pickt oder kratzt.“ Seither füttert sie den Vogel ab und zu zusammen mit ihrer kleinen Tochter, trifft sie beim Spazieren gehen oder hält sie sogar auf dem Arm.

Der Vogel ist schon eine lokale Berühmtheit

Bachmann-Spieler teilt ein Bild von der Elster, als diese auf dem Kinderwagen ihrer Tochter sitzt, in ihrem Whatsapp-Status und erhält sofort Nachrichten von ihren Nachbarn, auch diesen ist der Vogel schon bekannt. „Eine Bekannte hat mir erzählt, dass der Vogel einmal auf ihrem Seitenspiegel saß, als sie durch eine 30er-Zone gefahren ist. Auf eine Nachbarin ist der Vogel draufgesprungen, als sie ihr Auto freigekratzt hat“, sagt Bachmann-Spieler und lacht.

„Normal ist so ein Verhalten natürlich nicht“, sagt Jan Schütt vom Lindenhof, einer Umweltstation des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern. „Eine Elster ist immerhin ein Wildvogel.“ Ein so zutrauliches Verhalten, wie das der Elster in Leups, kommt nicht von irgendwoher, meint der Experte. Der Vogel habe bestimmt schon vorher Kontakt zu Menschen gehabt, wurde vielleicht von Hand aufgezogen.

„Was mit diesem Vogel los ist, weiß ich auch nicht“, sagt Tanja Bachmann-Spieler, „aber es ist schön, so ein Tier mal aus der Nähe zu sehen.“