Landratsamt sieht keine Nachteile
Während für die Schuldnerberatung die Kommunen zuständig sind, kümmert sich der Freistaat um die Insolvenzberatung. Nach Angaben des Landratsamts Kulmbach zahlt der Landkreis jährlich 17.600 Euro als Zuschuss an die Caritas. Für die Bürger entstünden keine Nachteile, heißt es aus der Fachabteilung Soziale Angelegenheiten. Sie könnten in Kulmbach anrufen und Beratungsgespräche vereinbaren. Die durchschnittliche Wartezeit beziffert die Caritas auf sieben bis acht Wochen.
Wenn Gläubiger leer ausgehen
Wie hoch der Beratungsbedarf tatsächlich ist, darüber führt die Caritas Statistik. In Kulmbach meldeten sich im Vorjahr 175 Menschen wegen zu hoher Schulden. Mehr als in Hof und Wunsiedel, aber weniger als in Bayreuth Stadt und Land. Zur Beratung gingen zudem mehr Männer als Frauen, die meisten in der Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren. 247 Vermieter traten als Gläubiger auf. Wenn der Schuldner eine sogenannte Nullinsolvenz beantragt, bleiben sie in der Regel auf den Kosten sitzen. Sie können den Fehlbetrag allerdings von der Steuer absetzen, so Keller.
Sozialministerium arbeitet an Gesetzentwurf
Die SPD wirbt für eine Reform und eine Bündelung der Zuständigkeiten. Die staatliche Unterstützung für die 109 Insolvenzberatungsstellen in Bayern sei seit 2009 mit 4,2 Millionen Euro gleich geblieben. Das Sozialministerium gibt an, an einem Gesetzesentwurf zu arbeiten. Einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung gebe es nicht. Würden die Kommunen die Verantwortung alleine übernehmen, kämen jährlich acht Millionen Euro Zusatzkosten auf den Freistaat zu.
Info:
Rainer Keller, Berater für Kulmbach Stadt und Landkreis sowie Hof (Insolvenzberatung), Telefon: 09 21/7 89 02 26 E-Mail: keller@caritas-bayreuth.de, Telefonsprechzeiten: Montag 16 bis 17 Uhr; Kulmbach, Bauergasse 3 und 5; Telefon: 0 92 21/9 57 40; Hof, Marienstraße 56, Telefon 0 92 81/1 40 17.