Nur noch elf Aktive in Willenberg und tagsüber keine Einsatzbereitschaft Zu wenig Aktive: Wehr löst sich auf

Von Ralf Münch
Die künftige Nutzung des Feuerwehrhaus in Willenberg nach der Auflösung der Wehr ist noch unklar. Foto: Ralf Münch Foto: red

Wenn es brenzlig wird, ist die Feuerwehr da. Das ist gut so. Wenn sie aber nicht mehr da ist, könnte es im Ernstfall erst recht brenzlig werden: In Willenberg hat sich die örtliche Feuerwehr in ihrer Hauptversammlung am Wochenende aufgelöst.

 
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„Für die Entscheidung gibt es mehrere Gründe. Einer davon ist, dass wir hier gerade noch elf Aktive sind“, so Kommandant Thorsten Rochus im Kurier-Gespräch. Und mit elf Aktiven könne man eine Feuerwehr nicht mehr aufrechterhalten. Besonders auch, weil die meisten sowieso ihren Arbeitsplatz weiter entfernt haben. Wie etwa in Bayreuth oder in Nürnberg.

Kommandant viel unterwegs

Und Rochus selbst ist die meiste Zeit im Bundesgebiet auf Montage unterwegs. Wenn es tagsüber einen Einsatz geben würde, dann könnte man hier sowieso keinen Dienst leisten. Und außerdem, so Rochus weiter: „In den drei Jahren, seit ich hier zum Kommandanten gewählt wurde, hatten wir nichts Großes. Vielleicht mal die Beseitigung einer Ölspur. Der letzte größere Einsatz, den wir hatten, war glaube ich vor etwa fünf Jahren. Da ging es um den Waldbrand bei Bronn. Das war es dann aber auch schon gewesen.“

Kein Nachwuchs in Sicht

An jungen Leuten, die freiwillig ein solches Ehrenamt übernehmen wollen, hapert es auch. In Sachen Nachwuchsproblemen geht es der Willenberger Feuerwehr nicht anders als vielen anderen Vereinen auch: Fehlanzeige. Der Altersdurchschnitt der Feuerwehrleute liegt bei rund 45 Jahren.

Nur ein kleines Holzschild

Das Feuerwehrhaus in Willenberg, wenn man es überhaupt als Haus bezeichnen will, ist eher mit einer kleinen Scheune zu vergleichen. Und wenn man nicht den Sirenenmast sehen würde, könnte man auch leicht daran vorbeifahren. Wenn da nicht ein kleines Holzschild am Gebäude angebracht wäre, welches darauf aufmerksam macht, dass es sich hier tatsächlich um ein Feuerwehrhaus handelt.

Tore zu klein und sanierungsbedürftig

Und hier kommt man zu einem weiteren Punkt, der für die Auflösung ausschlaggebend war: „Das Gebäude ist ja schon ziemlich alt. Und für die Kosten zum Unterhalt ist die Stadt Pegnitz zuständig. Es ist noch nicht lange her, da musste die Sirene erneuert werden. Und die Tore sind für unseren Tragkraftspritzenanhänger zu klein. Das wurde bei einer Inspektionsbegehung festgestellt. Auch da hätte man auf längerer Sicht irgendwas machen müssen“, sagt Rochus. Und außerdem sei das ganze Gebäude renovierungsbedürftig.

Stadt entscheidet, wie es weitergeht mit dem Feuerschutz

Gibt es wegen der Auflösung der Willenberger Feuerwehr jetzt eine Lücke bei einem Notfall, wenn die Feuerwehr in Willenberg nicht mehr existiert? Nein, sagt Rochus. „Die Stadt Pegnitz und die Feuerwehrführung muss jetzt einen Plan ausarbeiten welche Feuerwehren in der Umgebung für diesen Schutzbereich in Zukunft zuständig sind. Das klappt schon.“