Zika: Kein Blut spenden und Kondome nutzen

Mosquitos zu Untersuchungszwecken in ienem Labor in El Salvador. Die Zika-Infektionen dorgen weltweit für Diskussionen: Die USA raten ihren Athleten, vielleicht besser nicht an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Lateinamerika-Rückkehrer sollen in Deutschland erst einmal nicht mehr Blut spenden. Die bayerische Gesundheitsministerin Huml rät Männern, die aus den Krisengebieten zurückkommen, Kondome zu nutzen. Foto: AFP / Marvin Recinos Foto: red

Als Sicherheitsmaßnahme sollen Reisende, die aus Zika-Gebieten zurückkommen, für eine gewisse Zeit von Blutspenden ausgeschlossen werden. In Bayern fordert Gesundheitsministerin Huml männliche Rückkehrer auf, Kondome zu benutzen.

 
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Reiserückkehrer aus Zika-Gebieten sollen für eine bestimmte Zeit in Deutschland kein Blut spenden dürfen. Die Zika-Gebiete seien relativ deckungsgleich mit denen von Malaria, erklärte die Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Susanne Stöcker am Montag im hessischen Langen. Wer von dort zurückkomme, dürfe ohnehin sechs Monate lang kein Blut spenden. Nun werde geprüft, welche Länder wegen des Zika-Virus ebenfalls ausgeschlossen werden. In den USA, Frankreich und Großbritannien unterlägen Reisende aus Zika-Gebieten bei der Blutspende bereits einer Karenzzeit von 28 Tagen.

Vier Wochen kein Blut spenden

Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) möchte sichergehen: Im Blutspendedienst Nord-Ost, der die Bundesländer Berlin, Hamburg, Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein umfasst, dürfen Heimkehrer aus Zika-Gebieten ebenfalls für vier Wochen kein Blut spenden. DRK-Sprecherin Kerstin Schweiger geht davon aus, dass auch die übrigen Bundesländer entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen werden. Das sei jedoch den einzelnen Diensten überlassen.

Das Zika-Virus wird vor allem durch tropische Mücken übertragen. Es wurde aber auch in Blut, Speichel und Sperma nachgewiesen. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) riet Rückkehrern aus Gebieten mit Zika-Virus-Risiko zur Verwendung von Kondomen. „In Einzelfällen ist über eine Zika-Virus-Übertragung durch sexuelle Kontakte berichtet worden“, sagte Huml. Zwar sei noch nicht belegt, wie hoch das Risiko tatsächlich ist. „Es ist aber sinnvoll, wenn männliche Rückkehrer aus Risiko-Gebieten wie Brasilien vorsorglich 28 Tage lang bei sexuellen Kontakten ein Kondom verwenden.“

"In Erwägung ziehen, nicht in Rio anzutreten"

Die meisten Infizierten haben nur schwache Symptome. Jedoch steht der Zika-Erreger im Verdacht, bei einer Infizierung von Schwangeren starke Schädelfehlbildungen bei deren Babys auszulösen. Einen Beweis dafür gibt es aber bislang nicht.

Die USA stellen derweil ihren Sportlern frei, an den Olympischen Spielen in Rio teilzunehmen. Das Olympische Komitee der USA teilte mit, um ihre Gesundheit besorgte Sportler sollten in Erwägung ziehen, dort im August nicht anzutreten.

dpa/AFP

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