Weitere Zika-Infektion in Deutschland

Unter einem Mikroskop sind Larven des Insekts Aedes Aegypti zu sehen, das das Zika-Virus überträgt. Foto: dpa Foto: red

In Deutschland ist eine weitere Zika-Infektion bekanntgeworden. Der Patient hatte sich nach einem Aufenthalt in Venezuela mit dem von Stechmücken übertragenen Virus angesteckt und war mit typischen Symptomen in die Düsseldorfer Uniklinik gekommen, teilte das Krankenhaus am Mittwoch mit.

 
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Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg teilte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit, dass das Institut am Dienstag die Verdachtsdiagnose der Düsseldorfer Ärzte bestätigt hatte. Im Zusammenhang mit dem aktuellen Ausbruch in Lateinamerika waren bisher fünf Fälle von zurückgekehrten Reisenden bekannt, die an dem Virus erkrankt waren. Davor hatten bereits fünf Reisende das Virus bei anderen Ausbrüchen nach Deutschland eingeschleppt. Der Erreger kann grippeähnliche Symptome verursachen.

Das Bernhard-Nocht-Institut ist das einzige Zika-Referenzlabor in Deutschland. Der Nachweis dieses Erregers gilt als schwierig.

Der Mann war bereits in der vergangenen Woche in die tropenmedizinische Ambulanz des Leber- und Infektionszentrums gekommen. Er hatte Fieber, Ausschlag und eine Bindehautentzündung. Die Infektion sei nach wenigen Tagen vollständig abgeklungen.

Das Zika-Virus wird vor allem von der Mückenart Aedes aegypti übertragen und steht im Verdacht, durch eine Infektion von Schwangeren bei Neugeborenen Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) zu verursachen. Die Babys kommen mit einem zu kleinen Schädel auf die Welt, was meist zu geistiger Behinderung führt. Mikrozephalie kann auch andere Ursachen haben, etwa Röteln während der Schwangerschaft.

In Südamerika breitet sich das Zika-Virus unterdessen weiter stark aus. Am stärksten betroffen ist Brasilien.

Vergangene Woche gab es auch einen Zika-Fall in Bayern. "Der Patient hatte sich Anfang Januar auf der Insel Martinique aufgehalten und ist mittlerweile bereits wieder genesen", teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstagabend mit. Es habe etwas gedauert, bis der vom Gesundheitsamt Würzburg gemeldete Fall im Labor habe bestätigt werden können.

Bis jetzt gab es seit dem aktuellen Ausbruch sechs infizierte Deutsche.

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dpa

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