Zeugin muss Narben zeigen und Handy-Chat vorlesen
Der Verteidiger glaubt auch, dass er diese Zeugin beim Lügen erwischt habe. Auf seine Frage hatte sie angegeben, sie habe mit ihrer besten Freundin vor ihrer Zeugenaussage keinen Kontakt gehabt. Tatsächlich hatten die zwei Zeuginnen am Abend und am Morgen vor ihren Aussagen via Handy kommuniziert. Die Enkelin des Angeklagten musste sogar den Handy-Chat mit ihrer Freundin vorlesen. Darin steht unter anderem: „Dieser Schwenn ist ganz schön krass, die werden uns ganz schön auseinandernehmen. Aber wir schaffen das, wir müssen bloß zusammenhalten.“
"Man zieht sich doch hier seelisch aus"
Ist das ein Indiz für ein Komplott? Oder nur ein gegenseitiger Zuspruch. Die beste Freundin erklärte: „Man zieht sich hier doch seelisch aus. Mich belastet am meisten, hier sitzen zu müssen und Angst zu haben, dass einem keiner glaubt.“
Beweisen Widersprüche wircklich eine Absprache von Aussagen?
Sind Widersprüche in den Zeugenaussagen tatsächlich Beweise für ein Absprache-Komplott? Oder vielleicht eher das Gegenteil: Nämlich, dass vorbereitete, erfundene Aussagen eben nicht auswendig gelernt wurden. Beispiel: Die Tochter des Angeklagten beschrieb das Sexualverhalten ihres Vaters mit einem besonderen Detail: der sogenannten „Schnellficker-Hose“. Eine lose, kurze Sporthose, die dem Angeklagten erlaubt habe, ohne Umschweife zur Tat zu schreiten. In der Aussage der besten Freundin war aber von einer ganz anderen Hose die Rede: einem engen, weißen Slip. Hätte eine manipulierte Zeugin nicht die besondere „Schnellficker-Hose“ im Gedächtnis? Der Prozess wird fortgesetzt.