Viele Ämter ausgeübt
Schwierig war es immer mit den Jugendlichen, erinnert sich Rauh weiter, weil ein Teil von ihnen in Pegnitz spielte. Aber es gab einen Vertrag, dass sie mit der Volljährigkeit wieder für Schnabelwaid antreten sollten. Jugendleiter, zweiter Vorstand, Spielleiter – Rauh hatte in den rund 50 Jahren seiner aktiven Vereinsarbeit viele Posten ausgeübt. „Ich habe jedes Amt gehabt“, sagt er. Ihm war es vor allem wichtig, dass er das Versprechen, das er Goller gegeben hat, eingehalten hat. Und der Kinderspielplatz war ihm wichtig. In der Gemeinde selber gab es keinen und so hat er mit viel Eigenleistung den heutigen angelegt. „Mit Hammer, Pickel und Schaufel“, sagt er lachend.
Ende der 80er Jahre hat sich Rauh dann gesundheitsbedingt aus dem aktiven Vereinsleben zurückgezogen. 1993 wurde der jetzige Vorsitzende Gerhard Ziegler gewählt. Andere Sportarten kamen dazu, das Vereinsheim wurde gebaut und mit dem damaligen Schützenverein Preunersfeld fusioniert. Jetzt heißen sie Sportschützen Preunersfeld. Wenn es Zeit und Gesundheit zulassen, ist Johann Rauh noch heute bei jedem Spiel als Zuschauer am Platz. Mit seinem Elektroscooter fährt er zu seinem Stammplatz. „Und ich muss ihm dann immer ein Seidla bringen“, sagt Ziegler. Auch bei den Jugendspielen schaut Rauh häufig zu. Was hat sich geändert im Vergleich zu früher? „Die Gemeinschaft ist eine andere“, sagt der 86-Jährige. Früher wurde nach dem Spiel gesungen und ein Bier getrunken, egal ob man gewonnen oder verloren hatte. Heute ist das nicht mehr so. Ein, zwei Fußballlieder hätten sie schon noch, sagt Ziegler, aber das Bundesligaspiel am Fernseher oder das Smartphone sind inzwischen wichtiger.
Nur wenige helfen mit
Früher wurde um Spieler im Ort gebettelt, erinnert sich Rauh. Von Tür zu Tür ist man gegangen und hat gefragt. Aus Langenreuth, Gottsfeld und Zips haben welche mitgespielt, weil es sonst nicht gereicht hat. Ähnliche Probleme hat Ziegler heute noch, nur wenige engagieren sich im Verein. Die Eltern der Jugendspieler liefern nur ihre Kinder zum Training oder Spiel ab. Selber fahren oder etwas helfen wollen die wenigsten. Vergangenes Jahr hat der FSV Schnabelwaid Johann Bauer zum Ehrenmitglied ernannt. Heute Abend wird nun das Gründungsmitglied Johann Rauh für seine 70-jährige Zugehörigkeit zum Verein ausgezeichnet.