Ende für das ausgebrannte Wirtshaus voraussichtlich im November Zeiserla: Der Abrissbagger kommt

Von Andrea Munkert
Die Brandruine soll weg. Das Ende des Zeiserla steht bevor. Foto: Munkert Foto: red

Jetzt ist es offiziell: Das ausgebrannte Zeiserla im Innenstadtkern der kleinsten Stadt Frankens wird dem Erboden gleich gemacht. Aktuell, heißt es, könnte der Abrisstermin schon in diesem November sein.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Es ist der 15. Dezember 2014. Gegen 3.30 Uhr entzündet sich ein Schwelbrand, der sich schnell zum offenen Dachstuhlbrand wandelt. Zufällig wacht die achtjährige Tochter der Pächterfamilie auf und weckt ihre Eltern, die sie damit vor dem Schlimmsten bewahrt. Mitten in der Nacht rücken zuerst 60 Feuerwehrleute an, doch schon bald brauchen sie Unterstützung und alarmieren andere.

Nachdem die Wehrleute den Brand und seine folgenden Glutnester gelöscht haben, bleibt von der Pilsbar und Kultgaststätte nicht mehr viel übrig. Sogar die Blumenkästen sind durch die Hitze geschmolzen, der Dachstuhl ist ein verkohltes Gerippe.

Eineinhalb Jahre nach dem Großbrand

Heute, etwas mehr als eineinhalb Jahre nach dem Großbrand, steht nun fest: Das alte Zeiserla wird Geschichte bleiben. Denn es wird abgerissen – ein Thema in der jüngsten Sitzung des Stadtrats.

Ionela Michaelis, die Pächterin, die das Zeiserla erst im Zuge der Betzensteiner Dorferneuerung vor ein paar Jahren aufwendig saniert hatte, sagt: „Ich hoffe, es wird noch im November mit dem Abriss klappen. Es kommt darauf an, ob die Firma, für deren Angebot ich mich entschieden habe, noch Zeit hat.“ Solange habe es gedauert, bis mit der Versicherung und den Behörden alles geklärt war, bis Michaelis sich von dem Schock erholt und eine neue Gaststätte mit dem Gasthof Wagner gefunden hat.

„Es ist gut und schlecht, dass das Zeiserla abgerissen wird“, gibt sie ihre Gefühle preis. „Gut ist, dass es dann weg, nicht mehr zu sehen ist. Schlecht ist natürlich, dass mich viele Gefühle damit begleiten.“

Die Stadt hat ihre Gründe

Laut Bürgermeister Claus Meyer hat die Stadt ebenso ihre Gründe. Dabei geht es vor allem um den Anliegerweg hinter der abgebrannten Gaststätte, der seit dieser Brandnacht im Dezember 2014 gesperrt ist und in die Schmiedbergstraße führt, hinten an der Stadtmauer. Aus Sicherheitsgründen. „Wir haben ihn damals dicht gemacht, aber es wäre schon gut, wenn wir diesen Weg wieder aufmachen können. Wir brauchen eine Alternative zum Durchfahren, wir müssen den Weg endlich wieder aufmachen.“ Schließlich führt dieser Weg auch zum Aussichtsturm.

Meyer hofft, dass es bis Ende des Jahres damit klappen wird. „Das abgebrannte Haus mitten in der Stadt ist ja auch ein Schandfleck“, sagt er. Doch natürlich weiß und erinnert er sich, dass das Aus der Kultgaststätte für viele Betzensteiner eine Lücke hinterlassen hat. Er hofft, dass sich die Pächterin gut im neuen Wirtshaus eingefunden hat — ebenso wie die Gäste.

Mit dem Abriss, sagt Meyer, könne man auch über eine Folgenutzung nachdenken und prüfen, was dort baurechtlich möglich ist.

Bilder