Mehrere Milliarden Euro Umsatz im Jahr - Volkswagen als größter Produzent für Convience-Küchen Zahlen und Fakten zur Service-Gastronomie

Von Kerstin Fritzsche
 Foto: red

Was genau ist eigentlich Service-Gastronomie? Wer verdient mehr: McDonald's oder Burger King? Was ist Convenience Food? Welche Gastro-Bereiche der schnellen Küche sind die umsatzstärksten? Wer macht das Geschäft an der Raststätte? Und wer ist Deutschlands größter Currywurst-Produzent? Interessante Daten und Fakten rund um das Thema Fast Food.

 
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Was ist eigentlich Service-Gastro?

Innerhalb der Service-Gastronomie wird in verschiedene Bereiche unterschieden. Dabei umfasst "Quick Service" Unternehmen und Marken wie McDonald’s, Nordsee und KFC im Bereich Fast Food, Vapiano und Marché im sogenannten Fast Casual,Vincenz Murr, Kamps und Ditsch im Bereich Imbiss, Joey‘s und Hallo Pizza im Bereich Home Delivery und bei Coffee Bars McCafé, Tchibo, Coffee Fellows, Segafredo und Starbuck's. Zur Verkehrsgastronomie zählen: LSG, Tank & Rast, SSP, Rubenbauer, Do & Co. In den Bereich Freizeitgastronomie fallen beispielsweise Freizeitparks wie Europa Park, Phantasialand oder Merlin Entertainment, Szene-Cafés wie Enchillada, Gastro & Soul, Café Extrablatt und große Kino-Gruppen wie Cinestar, UCI und Kinopolis.

Außerdem gibt es noch die Handelsgastronomie (zum Beispiel Metro, Ikea, Karstadt, Globus, Kaufland) mit einem Umsatz von 620 Millionen Euro, die Fullservicegastronomie (zum Beispiel Block Gruppe, Maredo, Kuffler, Schweinske, Kull & Weinzierl) mit rund 600 Millionen Euro Umsatz und das Event/Messe/Sport Catering mit rund 430 Millionen Euro Gesamtumsatz (zum Beispiel Käfer, Aramark, Kofler, Eurest-Sports Meyer Catering, Arena One).

 

2013 haben Deutschlands 100 führende Gastronomen (ohne Hotellerie) laut des Branchendiensts food-service und Angaben des Statistischen Bundesamtes 11,798 Mrd. Euro Nettoumsatz gemacht, der in über 18.400 Betrieben erwirtschaftet wurde - ein Umsatzplus von 2,1 Prozent zum Vorjahr.

Vom Wachstum der Top 100 entfällt der größte Brocken auf die globalen Player Burger King, Yum! und LSG mit ihrem Deutschland-Geschäft. Bei den relativen Gewinnern der Top 100 führt L’Osteria mit 35,9 Prozent, gefolgt von Elior und Autogrill. Das größte Umsatz-Minus erlebte 2013, nach Jahrzehnten mit praktisch immer neuen Rekordzahlen, Marktführer McDonald’s. Unter den Top 10 des Rankings dominieren weltweit präsente Marken. Bei den sechs Vorderen gab es im Vergleich zum Vorjahr keine Rangverschiebungen. Um drei Plätze, jetzt auf die siebte Position, verbesserte sich Aral – hauptsächlich mit PetitBistros in seinen Tankstellen-Shops. Generell gab es 2013 für die Gastronomie in Deutschland ein nominales Plus von 1,4 Prozent.

 

Umsatzverteilung der Top 100 nach Segmenten

Die Marktspitze der Profi-Gastronomie (Top 100) setzt sich wie folgt zusammen: 55,5 Prozent Quickservice, 24,0 Prozent Verkehrsgastronomie, 6,4 Prozent Fullservice-Restaurants, 5,8 Prozent Freizeiteinrichtungen, 4,7 Prozent Handelsgastronomie sowie 3,6 Prozent Event-Catering. Das heißt, dreiviertel der Erlöse entfallen auf die zwei großen Kategorien.

 

Erfolgreiche Beispiele (multi-)nationaler Marken laut des Branchendiensts food-service (letzte vergleichbare Zahlen leider schon von 2009):

McDonald‘s & McCafé ist Deutschlands Gastro-Marktführer mit rund 1350 Restaurants und 650 McCafés.

Joey‘s Pizza ist der Umsatz-Marktführer bei Delivery in Deutschland hat über 158 Stores aufgebaut, mit denen er 80,3 Mio. Euro Umsatz erzielte.

Feinkost Käfer: Die Partyservice-Pioniermarke steht für insgesamt 105 Mio. Euro Erlöse.

Vapiano: 80 Mio. Euro mit 37 Units erzielte 2009 der deutsche Vorreiter im Bereich Fast Casual.

Enchilada: In der Erlebnisgastronomie machte das Multi-Konzept-Unternehmen 53,3 Mio. Euro Umsatz.

Ikea: Und auch das schwedische Möbelhaus ist im Gastro-Bereich erfolgreich, es setzt mit Köttbullar & Co. in Deutschland rund 173 Mio. Euro um.

 

Vergleich der Fast-Food-Riesen McDonald's und Burger King

 

Convenience Food

Fast Food und Service-Gastronomie findet sich wenn man unterwegs ist, nicht nur mit den ganzen Filialen der bekannte Fast-Food-Riesen, sondern auch bei den "normalen" Raststätten. Hier werden vor allem Produkte der sogenannten Convenience-Küche verwendet, also Lebensmittel, die bis zu einem bestimmten Grad vom Nahrungsmittelhersteller schon verarbeitet werden, um der Gastronomie dann den Umgang damit zu erleichtern und Zeit zu ersparen. Meistens geht es um Vor-Garung, und die Convenience-Produkte werden dann tiefgefroren, um sie haltbar für die Auslieferung und Lagerung zu machen. Hierzu zählen Tiefkühlgemüse, Tütensuppen, Instant-Geschichten wie Kartoffelbrei, gar-fertige Sachen wie  panierte Schnitzel oder Nudeln, und Mikrowellen-Gerichte.

Einer der größten Hersteller mit einem der größten Umsätze pro Jahr ist der Autobauer Volkswagen in Wolfsburg, der viele Raststätten deutschlandweit mit Convenience-Gerichten beliefert. Außerdem ist Volkswagen der größte Currywurst-Hersteller Deutschlands, sogar mit eigenem Ketchup, und verkaufte 2014 mit 7,8 Millionen Stück weit mehr Würste als Autos. Auf den Verpackungen steht "Volkswagen Originalteil".

Dieser Artikel erschien zuerst im Mai 2015.

 

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