„Zahl ausländischer Ärzte steigt kontinuierlich“

Peer Köpf ist stellvertretender Geschäftsführer des Dezernats Personalwesen und Krankenhausorganisation bei der Deutschen Krankenhausgesellschaft.

 
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Gehen Deutschland die Ärzte aus?

Peer Köpf: Der Bedarf an ärztlichem Personal in deutschen Kliniken ist weiterhin hoch. Derzeit können etwa 2000 Stellen im ärztlichen Dienst besetzt werden. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen wurden die Studienplatzkapazitäten in den letzten Jahren gesenkt. Zum anderen führen neue Arbeitszeitpräferenzen der Ärzte wie die EU-Arbeitszeitrichtlinie, Work-Life-Balance, höherer Teilzeitquote dazu, dass die Arbeit auf mehr Köpfe verteilt werden muss. Der Ärztemangel tritt regional jedoch recht unterschiedlich auf. Während Kliniken in Ballungszentren seltener Probleme haben, sieht die Situation in ländlichen und/oder strukturschwachen Regionen schwieriger aus.

Warum kommen so viele ausländische Ärzte nach Deutschland?

Köpf: Die Zahl ausländischer Ärzte an deutschen Krankenhäuser steigt kontinuierlich an. Zum einen haben Krankenhäuser aus den genannten Gründen Bedarf an ärztlichem Personal und stellen daher auch verstärkt ausländische Ärzte ein. Zum anderen sind deutsche Krankenhäuser attraktive Arbeitgeber, da sie neben einer guten Vergütung beispielsweise auch eine im internationalen Vergleich hochwertige Facharztweiterbildung anbieten können.

Warum wollen offenkundig so wenige deutsche Ärzte an deutschen Krankenhäusern arbeiten?

Köpf: Grundsätzlich widerlegen die offiziellen Zahlen die These, dass deutsche Ärzte nicht an Krankenhäusern arbeiten wollen. Die Zahl der Ärzte an Krankenhäusern steigt kontinuierlich an. So ist die Zahl der Ärzte, ich spreche von Vollkräfte, in deutschen Krankenhäusern im Zeitraum 2003 bis 2013 um 32 000 auf knapp 147 000 gestiegen. Allerdings gibt es – wie oben schon erwähnt – auch regionale Unterschiede.

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