Sicherheitsrisiko
Hintergrund des Verfahrens war ein Auftritt von Machère im März 2017 in Augsburg. Weil der Youtuber in der Stadt war, hatte sich am Augsburger Königsplatz eine Fan-Gruppe von etwa 1200 Kindern und Jugendlichen gebildet. Da die Versammlung nicht angemeldet war und die Polizei in dem Gedränge ein Sicherheitsrisiko sah, nahm sie den Video-Star mit auf die Inspektion.
Dort hatte Machère laut Strafbefehl die Beamten beleidigt, indem er sie mit „Du“ anredete. Auf später im Internet veröffentlichten Videos sollen allerdings noch deutlich üblere Beleidigungen gefallen sein, so soll dort beispielsweise auch von „Scheißpolizisten“ die Rede gewesen sein.
Bei dem Prozess am Montag gab es allerdings nicht nur keinen Video-Star zu sehen, auch Fans tauchten keine auf. Der Richter hatte die Verhandlung allerdings auch in die normale Schulzeit verlegt, sodass die jungen Anhänger von Machère hätten schwänzen müssen. Die Augsburger Justiz hatte sich dennoch schon auf turbulente Begleiterscheinungen eingestellt. Müller war erleichtert. Denn mit 1200 Fans in und vor dem Justizgebäude hätte man schwerlich umgehen können, sagte er.
Mit Blaulicht durch die Innenstadt
Ein weiteres Strafverfahren endete unterdessen glimpflich für Machère. Im vergangenen Sommer hatte die Hamburger Polizei gegen ihn wegen Amtsanmaßung ermittelt, weil er für ein Video mit Blaulicht durch die Hansestadt gefahren und Passanten angehalten haben soll. Das Verfahren sei inzwischen eingestellt worden, weil es keinen hinreichenden Tatverdacht mehr gebe, sagte ein Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft.