Volleyball Young Volleys vor unterschiedlichen Hürden

Von Jürgen Schott
Erfolgreicher Block von Nora Anders im Hinspiel der N. H. Young Volleys bei FTM Schwabing, das der Aufsteiger aber in München im Tiebreak verlor. Foto: Jürgen Schott Foto: red

Erst letzte Zweifel am Klassenerhalt beseitigen, dann vielleicht dem designierten Regionalliga-Meister Paroli bieten – an ihrem Doppelspieltag stehen die Damen aus Neudrossenfeld und Hollfeld vor ganz unterschiedlichen Hürden: Am Samstag (18.30 Uhr) spielen die N. H. Young Volleys in eigener Halle gegen den Tabellenvorletzten FTM Schwabing, keine 20 Stunden später (Sonntag, 14 Uhr) treffen sie auswärts auf Spitzenreiter Ansbach.

 
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Der noch unbesiegten Mannschaft aus Mittelfranken, die am Samstag gegen die Ballarinas Bamberg ihren 14. Saisonerfolg anpeilt, die erste Niederlage zufügen – das wäre ein echter Coup. Bisher ist jeder Kontrahent bei diesem Vorhaben gescheitert, die Young Volleys selbst zogen Mitte November mit 0:3 (20:25, 20:25, 17:25) den Kürzeren. In ihren zurückliegenden vier Begegnungen haben die Ansbacherinnen zwar auch gegen Teams der unteren Tabellenhälfte immer mindestens einen Satz abgegeben, aber echte Schwächen sind bei ihnen kaum erkennbar. Der TSV hat seit Jahresbeginn 2016 insgesamt 19 seiner 20 Punktspiele gewonnen.

„Das Ansbacher Spiel ist – mit Ausnahme der riskanten Aufschläge – auf extreme Fehlerreduzierung angelegt“, sagt Marc d’Andrea, der Trainer der Young Volleys, anerkennend, „das muss man wohl sieben, acht Wochen lang ausschließlich und intensiv trainieren, um so sicher zu werden.“

Respekt vor Ex-Nationalspielerin Eichler

In der Offensive lässt d’Andreas Kollege Wolfgang Hüttinger verstärkt über Ex-Nationalspielerin Conny Eichler agieren. „Etwa jeder zweite Angriff geht über sie“, hat d’Andrea festgestellt. Beim Hinspiel hatte die 35-jährige Olympiateilnehmerin den Oberfränkinnen freilich keinen übergroßen Schrecken eingejagt. „Wir hatten sie ganz gut im Griff, aber dann springt eben eine andere Ansbacherin in die Bresche“, gibt sich der Coach keinen großen Illusionen hin.

Aber mehr in seinem Fokus als der Auftritt im Theresien-Gymnasium steht auch die Partie am Samstag in Neudrossenfeld. „Mit einem Sieg über Schwabing sind wir für die Münchnerinnen nicht mehr erreichbar und somit mindestens Achter“, betont d’Andrea. Denn auch der TV Erlangen (d’Andrea: „Dort scheint man sich langsam aufzugeben, wie das 0:3 gegen Marktoffingen zeigt“) bleibt sicher hinter den Young Volleys. Diese gehen, da der Druck immer geringer wird und schon sieben Siege gelangen, mit großem Optimismus an die restlichen fünf Aufgaben.

Schwabing mit viel Potenzial

In Schwabing hatte der Aufsteiger den ersten Saisonsieg der „Hirsche“ nicht verhindern können. Beim 2:3 führte der Gast im Tiebreak 5:1 und verlor dann 8:15. Da wurde „nicht so verteidigt, wie wir uns das vorgenommen hatten“, analysierte der Trainer. Die von Lennart Weis gecoachte Freie Turnerschaft erlebte nach dem Erfolg ein kurzes Hoch, hat nun aber wieder fünf Spiele in Serie verloren, war zuletzt nach dem 1:3 gegen Bamberg ziemlich frustriert. „Da ging es eben zumeist wieder gegen die Mannschaften, gegen die sie schon zu Saisonbeginn nichts ausrichten konnten“, sagt d’Andrea. „Vom Potenzial her kann Schwabing aber durchaus oben mitspielen.“