Young Volleys: Gespenst sieht zu

Von Jürgen Schott
So jubelten die N.H. Young Volleys nach ihrem Hinspielsieg über den TV Erlangen in Hollfeld. Foto: Alex Müller Foto: red

Beim TV Erlangen redet man über Gespenster. „Das Aufstiegsgespenst ist verjagt“, steht über einem Homepage-Artikel, der sich mit den geschwundenen Chancen der TVE-Herren befasst, die Bayernliga zu erreichen. Hochklassig, in der Regionalliga Süd-Ost, spielen indes die Erlanger Damen, der kommende Gastgeber der N. H. Young Volleys (Sonntag, 14 Uhr). Und auch die sehen ein Wesen mit einem weißen Umhang, das allerdings würde nicht Auf-, sondern Abstieg mit sich bringen.

 
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Ob das Gespenst aus der Heinrich-Kirchner-Halle verjagt werden kann? Da redet das Team aus Neudrossenfeld und Hollfeld ein Wörtchen mit. Jeweils elf Zähler haben TV Erlangen, FTM Schwabing und TB/ASV Regenstauf derzeit, zwei dieser Mannschaften dürften direkt absteigen, der Beste aus dem Trio den Relegationsplatz belegen, denn der FSV Marktoffingen auf dem rettenden Rang sieben hat schon fünf Punkte mehr. Regenstauf hat noch vier Chancen zu punkten, die Rivalen nur drei.

Beruhigende 23 Punkte hat der Aufsteiger aus Oberfranken (Fünfter) auf seinem Konto, alle sechs möglichen hat er Regenstauf abgeknöpft, nur zwei den Münchnerinnen und schon drei im Hinspiel dem TV Erlangen bei einem überaus deutlichen 25:18, 25:15, 25:15. „Jeweils zur Satzmitte haben wir geschwächelt“, analysierte damals TVE-Betreuer Max Sölling die Partie. „Und der Gegner war viel konstanter als wir, machte weniger Fehler.“

Ohne Fünf nach Erlangen

Den Young Volleys und ihrem Trainer Marc d’Andrea wäre sicher wohler zumute, wenn sie „mit voller Kapelle“ nach Erlangen fahren könnten. Doch wird womöglich fast die halbe Mannschaft ausfallen! Vier Spielerinnen sollen am Wochenende helfen, bei der Nordbayerischen U 20-Meisterschaft in Neudrossenfeld weit nach vorne zu kommen, Michaela Dutz wird bei der parallel laufenden „Süddeutschen“ die Roten Raben Vilsbiburg verstärken.

Bleibt also frei nach Gottfried Keller nur ein „Fähnlein der sieben Aufrechten“ mit einer Zuspielerin (Meike Schirmer), einer Libera (Kristina Böhm), einer Mittelblockerin (Sophie Mayer) und den vier Angreiferinnen Nora Anders, Sophia Höreth, Lisa Meisel und Antonia Raith? Man will kurzfristig entscheiden, wer am Sonntag noch in Erlangen aufläuft.

Freiwillig hatte d’Andrea übrigens im Hinspiel in Hollfeld ein ähnlich kleines Team eingesetzt. Er verzichtete auf Wechsel und begründete dies damit, dass Zusammenhalt und Dynamik bei den aufgebotenen Spielerinnen enorm waren.

Optimismus nach dem 3:1

Nach dem Heim-0:3 des TV Erlangen gegen die tags zuvor in Hollfeld klar bezwungenen Marktoffingerinnen lag die Vermutung nahe, dass sich der damalige Tabellenletzte schon aufgegeben hat. Doch postwendend gelang dem TV vor einer Woche ein 3:1-Triumph in Regenstauf, so dass man in Mittelfranken nun frohlockt: „Wieder alles offen im Abstiegskampf. Das Ziel lautet ganz klar Klassenerhalt.“

Der erste Satz in Regenstauf (25:23) sei stark gewesen, der zweite (7:25) katastrophal. „Mit ordentlich Kampfgeist in der Abwehr sowie mutigem und cleverem Angriffsspiel legten wir eine saubere Mannschaftsleistung aufs Parkett“, lobte sich der Sieger für das folgende 25:18, 25:21. Das Abstiegsgespenst aber bleibt wohl noch eine Weile Zuschauer der TVE-Spiele...