Eine gemeinschaftliche Aufgabe
Landwirte hätten heute den gesellschaftlichen Auftrag, umweltschonend zu wirtschaften. Der Schutz der Wildtierlebensräume sei eine gemeinschaftliche Aufgabe: "Wir sind alle Landnutzer." Während blühende Flächen immer häufiger zu finden seien, sieht der Berater noch Nachholbedarf bei Feldgehölzen und Hecken. "Dann kehren auch Feldlerchen und Braunkehlchen wieder zurück." Weil die Frage immer wieder gestellt werde, für den Wolf sei er nicht zuständig, so Mezovsky. In der Slowakei dürfe er bejagt werden und die Leute hätten sich an seine Rückkehr gewöhnt. "Er ist dort eine geduldete Tierart."
Vorbild Oberzettlitz
Ruhezonen für Jungwild, Vögel und Insekten sowie Schutzräume für Niederwild und Biotopflächen bestehen im Landkreis Kulmbach bereits, bemerkte Jäger Harald Höhn in seinem Diskussionsbeitrag. "Mosaikartige Strukturen" aus gemähten und nicht bewirtschafteten Flächen seien in der Umgebung von Melkendorf angelegt worden. Das Revier Oberzettlitz sei sogar für den bayerischen Naturerbepreis vorgeschlagen worden. Ausgleichsflächen müssten dort ausgewiesen werden, wo der Natur etwas genommen worden sei, kritisierte er die häufig andersartige Praxis. Auch dürfe das Geld für Naturschutzmaßnahmen nicht beim Landkreis verbleiben, sondern sei da zu verwenden, wo der Nachteil entstanden sei.
Landrat Klaus Peter Söllner versprach, dass es dazu bald ein Konzept des Landkreises geben werde. "Mindestens 75 Prozent der Gebühr sollen bei den Kommunen verbleiben." Söllner appellierte an die rund 25 Zuhörer, in Zukunft noch stärker gemeinsam vorzugehen und so etwas für den Naturschutz zu tun.
Info: Berater Matej Mezovsky ist in Bad Staffelstein, Lichtenfelser Straße 9, unter Telefon 0 95 73/3 32 32 zu erreichen. E-Mail: poststelle@aelf-co.bayern.de. Am Freitag, 27. Oktober, wird zwischen 9 und 16 Uhr bei den Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Bayreuth ein "Oberfränkischer Wildlebensraumtag" veranstaltet.