Improvisierten Eisflächen haben ihre Freunde – Fichtelgebirge erlebte einen Gästeansturm Wintersport gleich vor der Haustür

Von Hannah Tegtmeier
Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen ist bei Obernsees möglich. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Überfüllte Parkplätze, gute Geschäfte im Skiverleih und Ansturm auf die Gaststätten: Sonne und Schnee lockte die Wintersportler ins Fichtelgebirge. Wer die Fahrt ins Fichtelgebirge scheute, der konnte vor der Haustür Schlittschuh laufen gehen.

 
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Schlittschuhlaufen: Wer nicht so gerne Ski fährt und auch zum Langlaufen und Rodeln keine Lust hat, kann sein Glück auch auf Schlittschuhen probieren. In Mistelgau kann zwischen Obernsees und der Therme Schlittschuh gelaufen werden. Man sollte aber trotzdem Vorsicht walten lassen, da es sich lediglich um einen zugefrorenen Weiher handelt. Eine geeignete Fläche zum Schlittschuhlaufen gibt es auch am Fichtelsee. Dafür wird der Parkplatz vom Waldhotel Fichtelsee unter Wasser gesetzt. Bei Kälte entsteht dann eine Kunsteisfläche. In Vollhof bei Heinersreuth staut Fritz Vogel jedes Jahr eine Eisfläche an. „Das wird von den Heinersreuthern auch oft und gerne in Anspruch genommen“, sagt er. In Mistelbach legten der CSU-Ortsverband unter Alexander Bär und die Gemeinde auf dem Basketballplatz eine Schlittschuhbahn an.

Die Lifte: Im Fichtelgebirge gab es richtig Rummel. Hinter den Liftbetreibern im liegt ein turbulentes Wochenende. Die Skiregion war vorbereitet. Pisten präpariert, Loipen gespurt und die Sonne tat ein Übriges für traumhafte Bedingungen. Nicht wenige Skifahrer

äußerten sich begeistert bei den Liftbetreibern. Mehrere Skifahrer haben sich sogar ausdrücklich für den gute Zustand der Pisten bedankt. „Wir haben die Piste wirklich gut präpariert und sind dafür von einigen Gästen sogar gelobt worden“, sagt Hans-Willi Legath, Betriebsleiter des Klausenlift in Mehlmeisel. Viele Skifahrer hätten sich persönlich bei ihm für die Vorbereitung der Piste bedankt. Das habe ihn ganz besonders gefreut, so Legath. Ähnliches berichtet Alexander Fischer vom Gehrenlift in Bischofsgrün. Auf dem sonnigen Hang herrschte reger Betrieb. Anerkennende Worte fanden die Skifahrer, weil es am Lift schnell vorwärts ging. „Länger als fünf Minuten musste keiner warten“, so Fischer.

Auf Schneeschuhen: Hochbetrieb herrschte bei Pia Pluskiewitz, Braun’s Skialm in Bischofsgrün. Das Geschäft hält 200 Paar Schneeschuhe für den Verleih bereit. „Tagsüber waren alle Schneeschuhe unterwegs“, berichtet Pia Pluskiewitz. „Teilweise haben wir die Schuhe direkt von einem an den nächsten weitergegeben.“ Manfred Sieber, Wanderführer schwärmt: „120 Leute haben wir auf Schneeschuhe gestellt und sie durch die Winterlandschaft geführt.“ Etwa 50 weitere Wanderer waren allein auf Schneeschuhen unterwegs. Dazu kommen noch diejenigen, die eigene Schneeschuhe besitzen.

Skiverleih: Große Nachfrage auch beim Skiverleih Hottenroth in Fleckl. Dort waren gleich sechs Mitarbeiter für den Verleih eingeteilt. Kleinere Schlangen an der Ausgabe konnten aber auch sie nicht verhindern. Das liege laut Christian Wachtel aber vor allem daran, dass es gewisse Stoßzeiten gäbe, in denen besonders viele Leute kommen. „10 Uhr ist so ein typischer Höhepunkt, da kommen dann plötzlich alle“, erklärt Wachtel. Dennoch waren die Regale bei Hottenroth nicht leer. Bei einem Bestand von über 1000 Skiausrüstungen sei der Verleih noch nicht an seine Grenzen gestoßen.

Skischulen: „Das Online Buchungssystem wird extrem gut genutzt, deswegen können wir das echt sehr gut planen“, sagt Christian Wachtel. Auch hier war die Nachfrage sehr groß, alle 30 Skilehrer waren im Einsatz. Laut Wachtel seien die Gruppen nicht zu groß gewesen. Alle Kurse verliefen reibungslos.

Touristinfo: Ferdinad Reb vom Nordic Parc Fichtelgebirge ist sich sicher, dass das schöne Winterwetter einen entscheidenden Anteil dazu geleistet hat, das Wochenende so erfolgreich zu machen. Das ganze Fichtelgebirge sei gut besucht worden. Natürlich sei viel Ski gefahren worden, das Angebot an Loipen sei aber auch sehr viel genutzt worden, berichtet Reb, der selbst unterwegs war. Einziger Wehmutstropfen waren die überfüllten Parkplätze. Echte Probleme gab es aber auch dort nicht. Auch Andreas Munder von Tourismus und Marketing GmbH Ochsenkopfkann kann sich nicht beschweren. Alle Abfahrten sind super angenommen worden, berichtet er. Für ihn ist auch schön zu sehen, dass es auf den Rodelhängen viel Betrieb gab. Am Lattalift und der Bleamlalm wurde bis nachts gerodelt. Das ist bei Flutlichts glücklicherweise möglich. „Es darf gerne so bleiben“, so Munder.

Gastronomie: Martin Reichenberger von der Asenturm Gaststätte wünscht sich nach diesem Wochenende erstmal eine Auszeit. „ Wir haben ja hier am Asenturm keinen Ruhetag, aber nach dem Wahnsinn gestern, würde ich mir wünschen, ich hätte heute frei“, gesteht Reichenberger. Zweimal mussten neue Vorräte für die Gaststätte auf den Ochsenkopf gefahren werden. Seit 21 Jahren betreibt er jetzt die Gaststätte. Aber so voll wie am vergangenen Wochenende hat er sie selten erlebt.

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