Sonst fließt der Verkehr auf der Autobahn Winter: Bus 312 ist abgerutscht

Von Katharina Wojczenko

Montagmittag ist am Sophienberg ein Bayreuther Stadtbus von der Straße gerutscht. Der Bus wird derzeit geborgen. Was sonst noch in punkto Schnee in Stadt und Region passiert ist, lesen Sie hier.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der Stadtbus

Ein Bus der Linie 312 ist im Bereich des Sophienbergs/Rödensdorf von der Straße gerutscht. Verletzt wurde niemand, teilen die Stadtwerke mit. Etwa zwölf Fahrgäste waren im Bus. Sie sind zur Fuß heimgelaufen. Der Bus wurde bis gegen 15 Uhr von einem Abschleppdienst aus dem Graben gezogen. Statt mit dem Bus wird die Strecke daher bis zur letzten Fahrt um 17.20 Uhr heute mit dem Anruflinientaxi bedient. Der Achtsitzer steht am ZOH bereit. Der Schaden am Omnibus ist noch nicht abzuschätzen. Sonst gibt es in der Stadt keine witterungsbedingten Einschränkungen.

Auf den Autobahnen: "Alles schwarz, alles schick"

Kurz vor Mittag ist auf der A 9 auf der Höhe von Plech ein Kleintransporter bei Schneematsch in die Mittelplanke gerutscht, sagt Michael Herbst, stellvertretender Leiter der Autobahnmeisterei Trockau. Verletzt wurde niemand.

Ansonsten gilt in seinem Autobahnbereich:  "Wir haben keine nennenswerten Probleme und es ist nur wenig Verkehr." Er schiebt das auf den Feiertag am Mittwoch: "Es ist relativ wenig Berufsverkehr für einen Montagmorgen." Viele hätten wohl ihren Weihnachsturlaub verlängert.

Seit 14.30 Uhr gilt auf der Autobahn laut Herbst: "Alles schwarz, alles schick." Nach stundenlangem Einsatz ist die Bahn frei. Eine Pause für die Räum-Kräfte gibt es nicht: "Jetzt sind die Standspuren, die Anschlussstellen und die Ratsplätze dran", sagt Herbst. Priorität hatten nämlich bis jetzt die Fahrstreifen. Und ab 16 Uhr soll es wieder schneien. Dann müssen die Mitarbeiter wieder auf die Autobahn. So soll es bis 4 Uhr morgens weitergehen. Dann soll aus Schnee Schneeregen werden, sagt Herbsts Wetterprognose.

Die Temperatur ist von minus 6,5 Grad am Vormittag auf minus 3 Grad am Nachmittag gestiegen. "Das Salz arbeitet jetzt gut." Ab minus 5,6 Grad verzögert sich die Tauwirkung, optimal sei eine Temperatur um den Gefrierpunkt. 

Wenn wie heute wenig Verkehr ist, liegen Schnee und Eis länger auf den Straßen, sagt Herbst. Denn das Streusalz wird besser eingearbeitet, wenn mehr Autos darüber fahren. "Deshalb fahren oft zwei Streufahrzeuge hintereinander." Kommen noch tiefe Temperaturen wie heute hinzu, tut es sich das Salz noch schwerer, die Straße freizuschmelzen.

Seit Samstagabend um 17 Uhr sind die Mitarbeiter der Autobahnmeisterei wegen des Schneefalls permanent im Einsatz. Heute Morgen um vier ging es mit Verstärkung los: Acht Fahrzeuge räumen und salzen seitdem die 55 Kilometer Autobahn zwischen Hormersdorf und dem Dreieck Kulmbach/Bayreuth. Weil die Fahrbahn immer wieder zuschneite, war Tempo 80 angeraten. Verzögerungen wegen Stau gab es nicht. Damit das so bleibt, haben die Mitarbeiter der Straßenmeisterei von November bis März Urlaubssperre.

Jenseits der Autobahn

Während auf der Autobahn der Verkehr problemlos fließt, schaut in der Region schon anders aus: An steilen Straßenstücken im Fichtelgebirge, wo die Straße nicht glattgeräumt war, blieben bereits die ersten Autos hängen und mussten vereinzelt umkehren und sich einen anderen Weg suchen.

Die Unfallbilanz

Von 0 bis 8 Uhr hat es wegen Glätte in ganz Oberfranken 39 Mal gekracht, sagt Polizeisprecher Dominik Fehn. Bei sechs Unfällen gab es Verletzte. Der schlimmste ereignete sich zwischen Michelau und Schney (Kreis Lichtenfels). Dort kam eine 19-Jährige mit dem Auto von der Straße ab und prallte gegen einen Baum. Sie verletzte sich schwer am Kopf, ist aber nicht in Lebensgefahr.

Kurz nach dem Autobahndreieck Bayreuth/Kulmbach ist gegen 7.30 Uhr ein kleines helles Auto auf der Autobahn ins Schleudern geraten und hat einen Verkehrsunfall verursacht. Als sein unbekannter Fahrer mit dem Wagen ins Schlingern geriet, verriss der Fahrer neben ihm das Steuer. Er geriet mit seinem weißen Kastenwagen ebenfalls ins Schleudern und prallte in die rechte Schutzplanke. Der Mann blieb unverletzt. Der Schaden beläuft sich auf 10.000 Euro. Das kleine helle Auto setzte laut Polizei seine Fahrt unbeirrt fort. Sie bittet Zeugen, sich unter Telefon 0921/506-2330 zu melden. 

In Bayreuth

Für die Winterdienst-Mitarbeiter des städtischen Bauhofs hat der Arbeitstag heute um 5 Uhr begonnen. Mit zehn Lastwagen räumten sie die Bayreuther Straßen, mit neun Kleinfahrzeugen Rad- und Fußweg und die Fußgängerzone, sagt Pressesprecher Joachim Oppold. Ab 6 Uhr waren zusätzlich 103 Handstreuer unterwegs.

Probleme gab es heute Morgen in der Parsifalstraße, der Marsstraße, der Uranusstraße und der Kloppstockstraße. "Sie konnten beim ersten Einsatz um 5 Uhr wegen geparkter Fahrzeuge leider nicht geräumt werden", sagt Oppold. Bis 14 Uhr hatten die großen Räumfahrzeuge ihre jeweilige Strecke schon drei Mal geräumt und gestreut. Knapp 130 Mitarbeiter verrichten bei der Stadt den Winterdienst. Gegen 17 Uhr rücken sie nochmal zu einer Kontrollfahrt aus.

Die Bahn

Der Bahnverkehr im Bereich Bayreuth läuft ohne witterungsbedingte Störungen, sagt Bahnsprecher Anton Knapp.

Die Lifte

Freude bei den Wintersportbetrieben. „Die Schneedecke wächst und die Beschneiungsarbeiten laufen auf vollen Touren“, meldet der Betreiber der Seilbahn am Ochsenkopf: „Nach unserer Einschätzung können wir am Mittwoch die Ochsenkopf-Nordpiste und den Anfängerlift bei der Talstation Süd für Wintersport freigeben.“ Beide Seilbahnen am Ochsenkopf sind von 9 bis 16 Uhr in Betrieb. Der Bleamlalmlift läuft von 10 bis 21 Uhr.

Die Langlaufloipen um den Ochsenkopf sind  noch nicht begehbar.

Am Klausenlift in Mehlmeisel soll die Saison am 6. Januar beginnen.

An der Bleamlalm ist bereits seit Sonntag Ski- und Schlittenfahren möglich.

Die Aussicht

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) fielen in Franken am Montag sechs bis neun Zentimeter Schnee, dagegen blieben die Täler im Voralpenraum und den Skigebieten Oberstdorf und Garmisch überwiegend grün. Ein Hochdruckgebiet über Osteuropa habe kalte Luft nach Franken geschaufelt, erläuterte der Meteorologe Michael Leistert. Dagegen habe das Tiefdruckgebiet «Helmut» über den Britischen Inseln wärmere Luftmassen nach Schwaben und ins Allgäu transportiert. Deshalb sei das Wetter in Bayern derzeit zweigeteilt. «Die Temperaturen gehen in ganz Bayern aber bis Ende der Woche wieder leicht nach oben, vom Schnee wird deshalb bald nicht mehr viel zu sehen sein», sagte der Experte. Bis diesen Mittwoch kann es laut Leistert vor allem in Franken immer mal wieder zu Schneefall kommen.

Lesen Sie auch: Sattelzüge verunglücken auf Autobahnen

 

Bilder