Windstrom für 24 000 Haushalte

Von Peter Engelbrecht
Der Windpark Vogelherd zwischen Eckersdorf und Thurnau ist in Betrieb. Foto: red Foto: red

Umweltfreundlich erzeugten Strom für rund 24 000 Haushalte liefern die beiden Windparks Creußen und Vogelherd zwischen Thurnau und Eckersdorf. Für die sechs Rotoren nahe Creußen und die acht im Vogelherd investierte die Trianel Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG in Aachen insgesamt rund 65 Millionen Euro.

 
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Die beiden Windparks verfügten über eine gemeinsame Leistung von rund 34 Megawatt (MW), teilte das Unternehmen mit. „Wir sind auf einem sehr guten Weg, unsere Ausbauziele zu erreichen“, erklärte Markus Hakes, Geschäftsführer der Trianel Erneuerbare Energien. Die Trianel GmbH wurde 1999 mit dem Ziel gegründet, die Interessen von Stadtwerken und kommunalen Energieversorgern zu bündeln. Fünf Windparks mit einer Leistung von 90 Megawatt sind laut Hakes bereits am Netz, weitere Windprojekte mit mehr als 30 Megawatt stünden kurz vor der Fertigstellung.

Auf landwirtschaftlichen Flächen

Über Pfingsten wurde der Windpark Creußen zwischen Unterschwarzach (Stadt Creußen) und Windischenlaibach (Gemeinde Speichersdorf) mit einer Leistung von 14,4 Megawatt in Betrieb genommen. Errichtet wurden die Windenergieanlagen des Typs Nordex N117/2400 mit einer Nabenhöhe von 141 Metern auf landwirtschaftlich genutzten Flächen in den Gemeinden Creußen (fünf Rotoren) und Speichersdorf (ein Windrad). Ende August 2016 hatten die Bauarbeiten unter Federführung der Fronteris Gruppe aus Regensburg begonnen. Der Projektentwickler ist für die Betriebsführung des Windparks zuständig. Dem Vernehmen nach betrugen die Investitionen rund 28 Millionen Euro

Ende Mai ist zwischen Eckersdorf und Thurnau der Windpark Vogelherd ans Netz gegangen. Der Windpark hat eine Leistung von 19,2 Megawatt und besteht aus acht Nordex Windkraftanlagen ebenfalls vom Typ N117/2400. Sechs Anlagen wurden auf landwirtschaftlich genutzten Flächen in der Gemeinde Eckersdorf sowie zwei Anlagen in der Gemeinde Thurnau im Landkreis Kulmbach errichtet. In dieses Vorhaben flossen rund 37 Millionen Euro.

Strom wird eingespeist

Für die beiden Windparks rechnet Trianel Erneuerbare Energien mit einer jährlichen Stromproduktion von rund 81 Millionen Kilowattstunden. Dies entspricht der Versorgung von rund 24 000 Haushalten mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden. Der produzierte Strom wird in das Verteilnetz der Stadtwerke Bayreuth (Vogelherd) und der Bayernwerk AG(Creußen) eingespeist.

Klage wurde zurückgezogen

Gegen den Windpark Vogelherd hatte eine Anwohnerin geklagt, ihrer Ansicht nach standen die Rotoren zu nahe am Wohnhaus. Überraschend hatte die Klägerin im Februar 2017 alle Anträge vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof zurückgenommen, der Baustopp war aufgehoben. „Jetzt ist der Windpark da, wir müssen sehen, dass wir damit leben“, sagte Eckersdorfs Bürgermeisterin Sybille Pichl (Freie Wähler) gestern. Wenn man die Energiewende wolle, müsse man die Rotoren akzeptieren. In Unterschwarzach gab es hingegen nie Probleme mit der Genehmigung der Windräder. Creußens Bürgermeister Martin Dannhäußer (Freie Wähler) bezifferte die aktuelle Zahl der Rotoren auf Stadtgebiet auf insgesamt elf. „Wir sind bei der Erzeugung erneuerbarer Energie eine Vorreitergemeinde im Landkreis“, erklärte er.

Info: Im Landkreis Bayreuth stehen aktuell 49 Windkraftanlagen, teilte das Landratsamt mit. Eine weitere Anlage sei zwar genehmigt, jedoch noch nicht im Bau. Neuanträge für Windkraftanlagen habe es seit Einführung der 10-H-Regelung nicht mehr gegeben, erläuterte Pressesprecher Michael Benz. Die Leistungen der 49 Windkraftanlagen betragen insgesamt 122 800 Kilowatt.

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