Doch der Regionalplan für die Windkraft steht nicht nur kurz vor dem Abschluss, sondern auch kurz vor dem Aus. Das befürchtet Reichel, wenn die in München ausgeheckte Abstandsregel tatsächlich kommt. „Rein vom Gefühl her würde ich sagen: Da bleibt nicht mehr viel übrig." So sieht es auch das Landratsamt. „Sollte die Abstandsregelung Gesetz werden, würden voraussichtlich keine Windkraftanlagen im Landkreis Bayreuth mehr genehmigt werden können", heißt es in einer Stellungnahme.
Taner Sahin will Windräder auf den ausgewiesenen Flächen bei Emtmannsberg bauen. Der Geschäftsführer der Firma Naturwerk aus Recklinghausen ist einer der 22 Antragssteller im Landkreis. Sahin setzt darauf, dass Landrat Hübner ihn seine Windräder bauen lässt. Das will auch der Emtmannsberger Bürgermeister Thomas Kreil (CSU). Sobald die Windräder genehmigt sind, will er eine Energiegenossenschaft ins Leben rufen, die in die Anlagen investiert.
Doch für solche Projekte könnte es in Oberfranken bald zu spät sein. „Zuerst habe ich gedacht, Seehofers Abstandsregel ist nur Wahlkampfgetöse", sagt die Landtags-Grüne Gote. Sie sieht in den Energiegenossenschaften eine „enorme Chance für eine Wertschöpfung in der Region". Doch Seehofers Idee steht mittlerweile im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD. Gote rechnet damit, dass andere Bundesländer nicht mitziehen werden. „Dann haben wir den Schaden."