Wildschweine vermehren sich stark
Innerhalb der vergangenen 40 Jahre habe die Wildschweinpopulation im Landkreis stark zugenommen. „In den 1990er Jahren galt eine Wildsau noch als etwas Exotisches“, sagt Müller. Etwa 40 Sauen haben die Jäger damals im Landkreis jährlich geschossen – heute sind es weit über 1500. Die Wildschweine vermehren sich stark, erobern Stadtränder und Ortschaften für sich – und kommen in Kontakt mit Hausschweinen, die sie mit der Schweinepest infizieren können. Die Gefahr werde mittlerweile als so hoch eingestuft, dass Versicherungen, die Schweinezüchter vor solchen Krankheiten im Schadensfall absichern, keine Neuanträge mehr annehmen, sagt Reinel. Banges Warten auch bei den Schweinehaltern: Keines der Schweine von Ben Berthold hat die Schweinepest. Berthold hält in Eggenreuth bei Kulmbach Wollschweine. Und er hofft, dass es auch so bleibt. „Für Schweinehalter hängt da sehr viel dran“, sagt er.
Ausbreitung verhindern
Doch was hilft gegen diese Art der Schweinepest? Keine Medikamente – da sind sich die Jäger einig. „Wir müssen alle Tiere, die sich vielleicht angesteckt haben, erschießen“, sagt Reinel. Als Beispiel führt er Tschechien an – das Land habe „bemerkenswert gut“ auf die Schweinepest reagiert. „Sie haben den gefährdeten Bereich rot markiert, drumherum einen Zaun aufgestellt und jedes Schwein innerhalb des Bereichs erschossen.“ Das klingt hart, doch nur so lasse sich eine Ausbreitung verhindern.